Mit Witz und vielen Spitzen legten die Jecken unter dem Regiment der „Bonbondiebe“ und des Dreigestirns mit Prinz „Jatza“ (Jan Jatzkowski), Prinzessin Sabrina (Jablonski) und Adju Tim (Villbusch) den Finger in offene Wunden: Über eine „Tropfsteinhöhle“ statt neuem Hallenbad mokierten sich erst die „Mottecks“, dann die „Störtebekers“. Die schubsten die gespielte Bürgermeisterin ins mitgebrachte Becken, den Vertreter und weitere „Übeltäter“ gleich hinterher. Hallenbad undicht, Ballsporthalle auch, die neue Mensa ein teures Projekt, Millionen werden in den Sand gesetzt: „Was steht sonst noch unter keinem guten Stern? Der Möhnestraße großer Lärm“, so dichteten die „Klaukschuiters“ und zielten auf die Rathaus-Chefin: Viel versprochen, nichts geschafft? Viel Lärm um nichts?
Die „Twietenfüchse“ legten nach – Ferdinand Aßhoff trat wie schon zuvor Andreas Villbusch für seine Reportage „Hallenbaddebakel – als Körb‘kes Dächer brachen“ als Anzeiger-Reporter auf und hatte die Devise der Rathaus-Chefin recherchiert: „Hier darf jeder machen, was ich will.“ Die „Jungs vom Gänsebruch“ kamen in einer Protestgaleere angerudert, davor auf einem Thron Oliver Florenske als oberster Kritikus. „Dai Stoiwers“ kamen als Skispringer – Schwimmen geht ja nicht mehr im Ort. „Dai Klüngelköppe“ feierten Premiere, die „Bumsköppe“ als Schlümpfe die Auferstehung von Vadder Abraham. Die „Einzig Wahren“ machten auf Aktivisten gegen willkürlichen Windradbau. Pflastersteine aus Schaumstoff flogen, „Greta“ war da, geklebt wurde auch – weil’s ja im Trend liegt. Die „Mehlaugen“ suchten den einzig wahren Wirt Helmut, warben für den Erhalt der urigen Dorfkneipe „Zur Post“. Prinz Jatza musste tanzen, „Dai Iulenspaigels“ trugen mit ihrer Mega-Rakete den Karneval auf fremde Sterne. Knapp 30 witzige und fantasievolle Mottowagen fuhren vor. Im Zelt vor dem Rathaus feierten danach alle weiter. Nicht so viele, wie noch vor Corona, aber bestens gelaunt.