Leifert: „Da kannst Du Dich nicht unterhalten auf der Terrasse, da hast Du nicht einen Moment Ruhe.“ Ähnlich sah es ein Jura-Professor aus Dortmund, der mit seiner Familie keine Wochenendruhe findet: „Echt ätzend ist das, man versteht das eigene Wort nicht auf der Terrasse.“ Immer wieder besonders in der Kritik: Raser und Poser von außerhalb, die angeberisch den See umrunden, die Leute nerven, auch die Gäste in Hotels, Cafés, Restaurants und Bars, die Luft verpesten und vermutlich ohne großen Verzehr wieder verschwinden. Natürlich habe man nichts gegen Touristen – aber Protzer und Angeber dürften getrost zuhause bleiben.
„Schluss mit dem ganzen Warten und Versprechen, jetzt mal Butter bei die Fische“, das war der Tenor der Wortbeiträge, die sich alle ähnelten: Nein, man wolle nicht mehr lange abwarten, bis dieses Projekt für Fördertopf A oder jenes Projekt für Fördertopf B irgendwann mal starten könne – oder auch nicht.
Bürgermeisterin Maria Moritz beteuerte in einer langen Antwort, dass die Gemeinde und besonders sie selber das Thema auf dem Tisch hätten und fleißig und unermüdlich und im Sinne aller Einwohner mit vielen Ebenen im Gespräch seien. Die Dinge bräuchten halt ihre Zeit, auch wenn die Bürger das nicht mitbekämen. Dann bewarb sie ausführlich ihre Idee einer „digitalen Modellkommune“, mit Schildern, die demnächst ferngesteuert den Verkehrsfluss regeln, Straßen und Zonen flexibel für Autos, Fußgänger, Radler freigeben oder sperren. Natürlich: Es seien dicke Bretter zu bohren, aber es gebe Fördermöglichkeiten, es gebe auch Interesse höheren Ortes an ihren Ideen. „Hör auf, da wird sowieso nichts draus, das kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen“, unterbrach Ferdinand Aßhoff, ehemaliger Regierungsdirektor bei der Bezirksregierung und nach eigener Erklärung auch reichlich projekterfahren, darauf die Verwaltungschefin.
Die Interessengemeinschaft werde Druck machen und am Thema dranbleiben, unterstrich Aßhoff im Nachgang zur etwa zweistündigen Gesprächsrunde: „Wir wollen, dass Rat und Verwaltung jetzt tätig werden, wir wollen, dass spätestens zum Beginn der nächsten Sommersaison die Maßnahmen greifen. So schwer kann das doch alles nicht sein.“ Kurzum: Ein schlüssiges Verkehrskonzept soll her, und es soll schnell Maßnahmen geben.