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Neue Gerätehäuser für die Feuerwehr

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Von: Astrid Gunnemann

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Duschmöglichkeiten fehlen im Feuerwehrgerätehaus Delecke.
Duschmöglichkeiten fehlen im Feuerwehrgerätehaus Delecke. © Dahm

Der Brandschutzbedarfsplan wird für die Gemeinde Möhnesee in enger Abstimmung mit der Freiwilligen Feuerwehr und der Gemeinde fortgeschrieben. Im jüngsten Technikausschuss stellte der Sachverständige und Diplom-Ingenieur Jochen Siepe von Saveplan den aktuellen Plan. Der letzte datiert aus 2017.

Möhnesee – Siepe analysierte am 31. März umfassend den Standard der Feuerwehr von den Schutzzielen, Ausrück- und Eintreffzeiten, Personal, Fahrzeugen bis hin zum Zustand der Feuerwehrgerätehäuser.

Die Gemeinde Möhnesee mit ihren 11 270 Einwohnern besäße eine ländliche Struktur, so Siepe, die Versorgung mit Löschwasser sei gut. Neu sind die Eintreffzeiten bei einem kritischen Wohnungsbrand: Galt bisher, dass die Kräfte der Feuerwehr nach acht Minuten am Einsatzort eintreffen sollten, liegt diese Zeit nach bundesweiten Empfehlungen auch für NRW nun bei zehn Minuten.

Neue Gerätehäuser für die Feuerwehr : Ausrückzeiten „gut“

Plan ist: Eintreffzeit nach zehn Minuten mit einer Stärke von 9 Feuerwehrleuten, nach weiteren fünf Minuten sollen weitere sieben Feuerwehrkräfte vor Ort sein, so dass insgesamt 16 Kräfte den Brand bekämpfen. Dass den Feuerwehrleuten jetzt zwei Minuten mehr Zeit gegeben werde, sei in anderen Kommunen längst etabliert, so Siepe. Die bisherigen Ausrückzeiten der Möhneseer Feuerwehr nannte Siepe „mit einer zuverlässigen Ausrückzeit von rund fünf Minuten“ als gut.

Ein großer Brocken beim Brandschutzbedarfplan sind weiterhin die Feuerwehrgerätehäuser (FGH). Insgesamt verfügt die Gemeinde über sechs FGHs in Günne, Büecke-Wippringen, Delecke, Körbecke, Wamel und Völlinghausen. Jochen Siepe nahm jedes FGH genau unter die Lupe: Das neue FGH in Wippringsen für die Löschgruppe Büecke-Wippringen sei modern und entspreche modernen Standards.

Auch die bauliche Funktion des FGH in Völlinghausen sei trotz minimaler Einschränkung sehr gut. Wamel funktioniere, die bauliche Funktion sei mit geringen Einschränkungen gegeben.

Ganz anders sehe es bei den FGH in Körbecke, Günne und Delecke aus. In Körbecke etwa sei die Funktion nur mit Einschränkungen gegeben. Es fehle an Platz und Schwarz-Weiß-Trennung, (der räumlichen Trennung von verschmutzter Arbeitskleidung und persönlichen Kleidung) es gebe keine Duschmöglichkeit für Frauen, es seien nur zwölf Alarmparkplätze vorhanden – zu wenig. Optimal wäre ein Neubau am Standort Schützenstraße, dadurch würde sich die Gebietsabdeckung in Richtung Norden verbessern.

Neue Gerätehäuser: Es besteht Handlungsbedarf.“

Auch die bauliche Funktion des FGH in Delecke sei nur mit Einschränkungen gegeben. Es seien dort zwar WCs vorhanden, aber keine Duschmöglichkeit, eine Schwarz-Weiß-Trennung sei nicht vorhanden, die Einsatzkleidung befinde sich ohne Geschlechtertrennung in der Fahrzeughalle. Es stehen nur sechs Alarmparkplätze zur Verfügung, Parkmöglichkeiten seien eingeschränkt. Das FGH in Delecke benötige eine Überplanung und neuen Umkleidebereich, so Siepe, der eine Machbarkeitsstudie ansprach. „Es besteht Handlungsbedarf.“

Ebenso sei es um das FGH in Günne bestellt: Auch dort gebe es keine Schwarz-Weiß-Trennung, Einsatzkleidung befinde sich in der Fahrzeughalle, keine Duschmöglichkeiten, zu wenig Alarmparkplätze, kein Raum für die Jugendfeuerwehr. Siepe schlug vor, entweder die Fahrzeughalle zu vergrößern oder das FGH neu zu bauen.

Die Gebietsabdeckung der sechs FGH sei gut, weniger optimal seien jedoch die Gebiete südlich des Sees versorgt. Siepe schlug vor, dort im Außenbereich Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, die Bürger dort etwa in der Handhabung von Kleinlöschmitteln zu beraten.

In Sachen Fahrzeugen verfügt die Feuerwehr Möhnesee derzeit über 18 Fahrzeuge, zwei Rettungsboote und einen Anhänger. Das Fahrzeug HLF 20 (Baujahr 1998, Standort Günne) soll ersetzt werden. Das neue Fahrzeug ist bereits bestellt und soll 2023/24 geliefert werden.

Ein Rettungsboot soll in Günne und auch in Körbecke soll ein Rettungsboot durch ein leistungsfähigeres Modell ersetzt werden.

Neue Gerätehäuser: Feuerwehr einbinden

Auch der Chef der Möhneseer Feuerwehr, Christian Böddeker, hörte sich den Vortrag an und bat darum, bevor der Plan so beschlossen werde, möchte er diesen zuvor seinen Kameraden vorstellen. Der Plan betreffe die kommenden fünf Jahre und er habe ihm erst seit kurzem vorgelegen. Die Ausschussmitglieder diskutierten lange, wie nun zu verfahren sei, ob eventuell in einem weiteren Technikausschuss weiter beraten werden soll oder in einem der kommenden Haupt- und Finanzausschüsse (HFA). Die Politiker stimmen dem Konzept grundsätzlich zu, man will aber in weiteren Gremien beraten.Der Rat soll in seiner Juni-Sitzung beschließen, denn: Wenn Aufträge zu neuen Anschaffungen erteilt werden, soll das zügig geschehen, zu lange seien heute die Wartezeite

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