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Blaualgen im Möhnesee: Vorkommen rückläufig

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Von: Achim Kienbaum, Detlev Stute, Matthias Staege

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Blaualgen Möhnesee
Die Körbecker Fotografin Margret Beerwerth hat dieses Bild am See gemacht. „So habe ich den Möhnesee noch nie gesehen“, sagt sie. © Margret Beerwerth

[Update vom 3. November, 11.05 Uhr:] Das Blaualgen-Vorkommen im Möhnesee ist rückläufig. Das zeigen neue Messungen.

Möhnesee Nachdem sich Ende September der Verdacht auf ein vermehrtes Blaualgenvorkommen in der Möhnetalsperre bestätigt hatte, hat das Kooperationslabor von Ruhrverband, Emschergenossenschaft und Lippeverband in Essen wie angekündigt in der zweiten Oktoberhälfte erneut Proben aus dem Talsperrenwasser genommen und auf Blaualgen untersucht. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Erwartungsgemäß wurden an beiden Probenahmestellen (Körbecke ADAC und Sliprampe Delecker Brücke) erheblich weniger Blaualgenzellen nachgewiesen, so dass von einer deutlichen Entspannung der Lage gesprochen werden kann. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die Algen bei kühleren Temperaturen absterben und sich zersetzen. Der von Fachleuten erwartete allmähliche Rückgang des gewässerökologisch unbedenklichen natürlichen Phänomens, das nach warmen Sommern in vielen Gewässern auftritt, hat sich damit bestätigt.

Der Ruhrverband weist trotzdem noch einmal auf das generelle Badeverbot für Tiere in allen Talsperren hin.

Das Ergebnis aus dem Labor Anfang Oktober war eindeutig. „Die Untersuchung der Proben, die vor dem vergangenen Feiertagswochenende aus der Möhnetalsperre genommen wurden, hat den Verdacht auf ein vermehrtes Blaualgenaufkommen bestätigt“, erklärt Markus Rüdel, Sprecher des Ruhrverbandes.

An beiden Probenahmestellen (Körbecke ADAC und Sliprampe Delecker Brücke) hätten die Proben „hohe
Konzentrationen“ von Blaualgen der Gattungen Microcystis und Dolichospermum (ehemals Anabaena) auf gewisen.

Giftige Blaualgen im Möhnesee: Schaumteppiche am Ufer

Der Ruhrverband warnt: „Blaualgen dieser Gattungen sind prinzipiell in der Lage, Toxine (Giftstoffe, Anm. d. Redaktion) zu bilden. Diese können beim Kontakt mit dem in Ufernähe häufig anzutreffenden algentypischen Schaumteppich – und speziell beim Verschlucken von Schaumresten – für Kleinkinder und Hunde gefährlich sein.“

Der Ruhrverband und das Gesundheitsamt des Kreises Soest erneuern daher ihre Warnung vor dem Kontakt mit etwaigen Schaumresten am Ufer der Möhnetalsperre. „Kinder sollten nicht in Ufernähe spielen und Hunde auf den Wegen rund um die Talsperre angeleint werden“, mahnt Ruhrverbandssprecher Rüdel. Auf das ohnehin bestehende generelle Badeverbot für Tiere in der Talsperre _ an das sich freilich selten jemand hält - wird deswegen auch noch einmal hingewiesen.

Giftige Blaualgen im Möhnesee: Folgen der langen Hitzewelle

Das vermehrte Auftreten von Blaualgen und anderen Algen ist nach langen Wärmeperioden mit viel Sonne und hohen Temperaturen, wie sie in diesem Sommer vorgekommen sind, nicht ungewöhnlich. Rüdel: „Es handelt sich hierbei um ein natürliches Phänomen, das gewässerökologisch unbedenklich ist. In den nächsten Wochen werden die Algen aufgrund der kühleren Temperaturen absterben und sich zersetzen.“

Das Kooperationslabor von Ruhrverband, Emschergenossenschaft und Lippeverband in Essen wird daher in der zweiten Oktoberhälfte noch einmal Proben an der Möhnetalsperre nehmen und auf Blaualgen untersuchen. Bis die Ergebnisse dieser neuen Proben vorliegen, bleibt die aktuelle Warnung vor dem Kontakt mit dem algentypischen Schaumteppich aufrecht.

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