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Von England zum Möhnesee: Veteranen radeln 400 Meilen zum Gedenktag

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Von: Thomas Brüggestraße

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Auch eine Radlergruppe aus England machte sich zum Gedenktag auf die 400 Meilen lange Strecke zum Möhnesee.
Auch eine Radlergruppe aus England machte sich zum Gedenktag auf die 400 Meilen lange Strecke zum Möhnesee. © BRUEGGESTRASSE

Eine Radlergruppe aus England machte sich zum Gedenktag der Katastrophe auf den Weg zum Möhnesee. Insgesamt 438 Meilen sind die Briten geradelt, um ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Ganz ohne Batterie-Antrieb.

Günne – „Wir sind am Montagnachmittag vom Luftwaffenmuseum in Lincoln bei Scampton zum Möhnesee gestartet, wir sind fast alle Luftwaffen-Veteranen“, erzählten die Motorradfahrer James Smith, Tom Collett, Mark Hopkinson, Thomas Garner, Andy Marshall und James Patrick.

„Mission Möhne Dam“ stand auf den Aufklebern, die ihre Bikes zierten: „Wir wollten ein Zeichen der Verbundenheit setzen, und natürlich interessieren wir uns für den Möhnesee, für die Menschen und für die ganze Region. Wir werden uns einiges anschauen, und wir wollen auch die Stelle in Sieveringen besuchen, wo einer der Lancaster-Bomber abgestürzt ist.“ 438 Meilen, das sind fast 700 Kilometer, spulten die Freunde ab auf ihrer Tour von Lincolnshire ans Westfälische Meer. „Ganz entspannt und bei gutem Wetter“, wie sie Bürgermeisterin Maria Moritz erzählten, die die Gruppe auf dem Sperrmauerparkplatz begrüßte und sich für ein Erinnerungsfoto dazustellte.

80 Jahre Möhnekatastrophe: Vier Tage auf dem Sattel

Ebenfalls ein Zeichen der Verbundenheit setzen wollten sie: Struan Marshall, Craig Pattison, Bob Barba, Harry Bromage, Chris Taylor, Chris Wade und Versorgungs-Fahrer Nigel Prothero hatten sich vom Kurort Leamington Spa in der Nähe von Birmingham aus auf den Weg zur Möhnetalsperre gemacht, waren schon zum Gedenk-Akt in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit auf der Sperrmauer.

Erinnerungsfoto mit der Bürgermeisterin: Luftwaffen-Veteranen aus England begaben sich zum Jahrestag der Sperrmauer-Bombardierung auf die Spuren der Vergangenheit.
Auch eine Radlergruppe aus England machte sich zum Gedenktag auf die 400 Meilen lange Strecke zum Möhnesee. © Brüggestrasse

Die 400 Meilen spulten sie auf dem auf dem Sattel ab: „Ganz normale Räder, nichts mit Batterie“, unterstrichen die Freunde: „Vier Tage haben wir gebraucht für die Strecke.“ Warum tut man sich und seinem Hinterteil so einen Stress an? „Wir sammeln Spenden für den Wohltätigkeitsfonds der Royal Air Force“, erläuterte Struan Marshall: „Kann man alles im Netz nachlesen. Wir strampeln uns schon seit zehn Jahren für den guten Zweck ab, weil wir als Freunde Spaß daran haben. Für jede gefahrene Meile bekommen wir Spenden, das läuft über eine Seite im Netz. Rund 40. 000 Pfund sind so schon an den Wohltätigkeitsfonds gegangen.“

80 Jahre Möhnekatastrophe: Vater arbeitete bei der Luftwaffe

Den Anstoß zu den regelmäßigen Fahrten gab Simon Storey aus Warwick, dessen Großvater im Zweiten Weltkrieg beim Bodenpersonal der Luftwaffe arbeitete und großer Fan des Films „The Dam Busters“ war. „Die Liebe zum Thema hat er an unseren Freund Simon weitergegeben“, erzählte Struan Marshall beim Treffen im Café auf der Sperrmauer – weil wir alle gerne weite Strecken auf dem Rad fahren, entstand die Idee, das mit einem wohltätigen Zweck zu verbinden. Die Menschen lieben es und unterstützen uns.“

Die Beteiligten

„Die Termine rund um das Gedenken sind eine gelungene Zusammenarbeit von Möhnesee, Wickede und Ense, von drei Gemeinden und einem Arbeitskreis unter Leitung von Dr. Lena Lewald“, lobte Bürgermeisterin Maria Moritz am Sonntagnachmittag: „Es gab bewegende Momente und besondere Begegnungen: Im persönlichen Kontakt kann Frieden gelingen. Wir freuen uns, wenn das Interesse bleibt, den Kontakt nach Scampton zu pflegen – der Arbeitskreis und die Verwaltung informieren gerne.“ Wer bereitete alles mit vor im Arbeitskreis? Maria Moritz: „Dr. Lena Lewald und Maren Wegmann vom Gemeindearchiv, Elke Husemann für die Gemeinde, der Heimatverein, die evangelische Kirchengemeinde vor Ort, die katholische Pfarrei, der Grundschulverbund, die Sekundarschule, Meinolf Padberg, Karl-Heinz Wilmes, Egbert Nölle – ich hoffe, ich habe jetzt niemanden vergessen. Und die drei Bürgermeister haben wunderbar zusammengearbeitet.“

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