„Lurchi“ droht tödliche Gefahr

Die Salamderpest breitet sich von der Eifel kommend immer weiter aus. Inzwischen wurde die für Feuersalamnnder tödliche Erkrankung bereits im Hochsauerland nachgewiesen, Experten befürchten eine weitere Ausbreitung.
Möhnesee – Ein glänzend schwarzer Körper mit einem dicklichen Schwanz, leuchtend gelbe Flecken, Pfoten mit langen Fingern, muntere Glubschaugen: Feuersalamander sehen so ungewöhnlich aus, dass sich wohl jeder freut, wenn ihm mal ein Exemplar in die Quere kommt. Solche Begegnungen könnten jedoch selten werden, denn die Salamanderpest, die für befallene Tiere tödlich ist, hat inzwischen das Hochsauerland erreicht. Auch die Gemeinde Möhnesee wird wohl nicht verschont bleiben.
Eine Entwicklung, die Förster Andreas Schwan, der Leiter des Forstbetriebsbezirks Möhnesee, mit Sorge sieht: „Das ist so ein hübsches Tier, ein echter Sympathieträger.“ In der Tat: Zumindest die Älteren erinnern sich bestimmt noch an „Lurchi“ als Markenbotschafter der Schuhmarke Salamander. Nun droht tödliche Gefahr. Nachgewiesen wurde die Salamanderpest durch einige Totfunde von Tieren im Raum Eslohe im Sauerland. Es sei wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch die Region am Möhnesee betroffen ist.
Der Förster möchte die Menschen in der Region daher sensibilisieren, denn einige Maßnahmen können helfen die Ausbreitung der Erkrankung zu hemmen. Ausgelöst wird die Salamanderpest durch einen Pilz, dessen Sporen sich insbesondere auch über Gewässer verbreiten. Nasse Schuhsohlen oder Hundepfoten, die mit den Sporen kontaminiert sind, können die Ausbreitung befördern. Analog zu den Empfehlungen der Bezirksregierung Arnsberg und des Landes NRW empfiehlt Förster Schwan daher:
- Amphibien nicht berühren, dies gilt speziell für Feuersalamander und Molche;
- keine Land- und Wasserlebensräume von Amphibien betreten; Wanderer und Spaziergänger sollten auf den vorgegebenen Wegen bleiben;
- ebenso sollten Bäche, Uferbereiche, Teiche, Tümpel und wassergefüllte Wagenspuren nicht betreten werden, Hunde sollten an der Leine geführt werden;
- nach einem Kontakt mit Amphibien oder deren Lebensräumen sollte das Schuhwerk vor Ort mit ausreichendem Abstand zu Gewässern gründlich von Erde gereinigt werden. Anschließend sollte man die Schuhe intensiv desinfizieren.
Wer ein totes Tier findet, sollte es liegen lassen und nicht berühren, auch nicht mit der Schuhspitze. Wichtig ist es allerdings, Funde zu melden. Dazu sollten zunächst Fotos aufgenommen werden, ohne die toten Tiere zu berühren. Die Fotos mit Angabe des Fundortes und des Datums sollten dann ans Lanuv, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, geschickt werden.
Das Bundesamt für Naturschutz untersucht zusammen mit Universitäten und einschlägigen Einrichtungen die Ausbreitung des Pilzes, um Lösungsansätze zur Bekämpfung der Erkrankung und zur Behandlung kontaminierter Tiere und Lebensräume zu entwickeln. Wie wichtig die Maßnahmen sind, vermittelt Förster Schwan im Rahmen der Umweltbildung unter anderem bei Aktionen mit Schulklassen. So demonstriert er dabei, wie die Schuhe am besten desinfiziert werden.
Meldungen von Salamanderfunden mitsamt Fotos an anika.hirz@lanuv.nrw.de.