Günne – „Windräder des geplanten Umfangs haben mit der Funktion des Waldes nichts mehr zu tun. Das sind industrielle Anlagen.“ Mit diesen Worten hat der Vorsitzende des Liz-Trägervereins, Bernhard Schladör, auf die jüngsten Windrad-Pläne für Völlinghausen reagiert.
Zudem zeigte er sich nicht glücklich darüber, dass die erste der beiden Informationsveranstaltungen zum Thema Windenergie in der Gemeinde Möhnesee in Völlinghausen fast zeitgleich mit der Jahreshauptversammlung des Liz-Trägervereins im Heinrich-Lübke-Haus in Günne am Mittwochabend, 27. April, stattfand.
Wie berichtet, sind für Völlinghausen bis zu sieben Anlagen geplant. In der Nachbarschaft von Völlinghausen, im Wald hinter dem Parkplatz Rißmecke und in Richtung Hirschberg liegt die Fläche dafür, auf die Projektleiter Patrick Schrodt von der „Energie Baden-Württemberg AG“ setzt.
Die, wegen des besagten Termins, verspätet zu der Mitgliederversammlung am Mittwoch eingetroffene Bürgermeisterin Maria Moritz lud alle Beteiligten ein, den zweiten Info-Termin am Freitag, 29. April, ab 17 Uhr in der Schützenhalle in Hewingsen wahr zu nehmen.
Neben der Möglichkeit, sich eine Meinung bilden und pro und contra abwägen zu können, habe man dort auch die Gelegenheit, in einem Rahmen von zwei bis vier Minuten eigene Statements abzugeben und Bedenken zu äußern.
Über den Lebenszyklus der Kröte referierte Liz-Mitarbeiterin Anja Feige (Naturschutz), die – so wie ihre Kolleginnen Hanna Hentschel (Umweltmobil) und die stellvertretende Leiterin Lydia Aach (Umweltpädagogik) – einen Einblick in die praktische Arbeit gab.
Zu dem barrierefreien Erweiterungsbau, dem wohl größten, in Planung befindlichen Projekt des Liz, brachte Schladör die Mitglieder auf den aktuellen Stand: „Wir haben die Bauvoranfrage beim Kreis eingereicht, sie wurde bislang noch nicht beantwortet.“
Liz-Leiterin Kerstin Heim-Zülsdorf legte den Bericht über die aktuelle Situation des Landschaftsinformationszentrums vor. Die Besucherzahlen stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel an.
Das bedeutet, 9374 Personen besuchten die Ausstellung im Liz oder nahmen an einem der Angebote teil. Spürbar sei die Öffnung der Schulen nach dem Corona-Lockdown gewesen – auch die Waldjugendspiele und verschiedene Ferienprogrammpunkte konnten wieder durchgeführt werden, während sich Seniorengruppen noch sehr zurück hielten.
Zudem informierte Heim-Zülsdorf über die Netzwerke, in die das Liz eingebunden ist, über laufende Leader-Projekte und Kooperations- und Bildungspartner sowie über Sponsoren und Fördergelder.
Wichtig sei für das Liz als einem von derzeit 25 Regionalzentren zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in NRW, dass im Landtag die Arbeit der Regionalzentren verankert und verstetigt wird. Zu den Fördergeldern sagte Schladör: „Das Ziel ist es, einen auf fünf Jahre angelegten Förderzeitraum zu erreichen.“
Bislang werden Fördergelder für ein Jahr bewilligt und müssen danach immer wieder neu beantragt werden, was einen immens hohen Verwaltungsaufwand bedeutet.
Kassenwart Manfred Krampe schloss seinen Kassenbericht mit den Worten: „Der Verein war jederzeit voll zahlungsfähig – pünktlich und zu voller Höhe.“
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands folgten die Wiederwahl des zweiten Vorsitzenden Franz Kuschel sowie, in Abwesenheit, des Beisitzers Jürgen Sittel. Beide Posten standen turnusmäßig zur Wahl.
Zum Abschluss stellten sich Edgar Rüther, Leiter des Regionalforstamts Soest-Sauerland, und der neue Revierförster Andreas Schwan als Kooperationspartner des Liz vor. Schwan wird sich pädagogisch an den Angeboten zum Thema Wald beteiligen.