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Lärm am Möhnesee: Zavuga-Festival ist Anwohnern zu laut

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Von: Astrid Gunnemann

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Am Samstag fand das Zavuga-Festival statt – Anliegern war das zu laut.
Am Samstag fand das Zavuga-Festival statt – Anliegern war das zu laut. © Bender

Die Bässe wummern über den See und die Anwohner sind genervt. Die Bürgermeisterin bezieht zu 10 Stunden Dauerbeschallung Stellung. Festivals soll es aber weiterhin geben.

Körbecke – Einige Anwohner aus Körbecke ärgern sich über das Zavuga-Festival, das am vergangenen Samstag im Seepark in Körbecke zum ersten Mal gefeiert wurde.

In einem offenen Brief fordern Ralf Boy und Martina Feuerbaum Bürgermeisterin Maria Moritz zu einer öffentlichen Stellungnahme auf.

Veranstaltung stellt erhebliche Lärmbelästigung dar

„Die Veranstaltung stellte eine erhebliche Lärmbelastung für die Bewohner in Körbecke dar. Es ist völlig unverständlich, dass eine derartige Veranstaltung über die Dauer von 10 Stunden Beschallung durch Sie genehmigt wurde. Damit setzen Sie die Bewohner einer Dauerbelastung unter anderem durch hämmernde Bässe für die gesamte Dauer der Veranstaltung von 12 bis 22 Uhr aus“, heißt es in dem Brief.

Boy und Feuerbaum kritisieren, dass die Gemeinde Anstoß an zu lauten Motorrädern nehme, doch handele es sich dabei um einzelne Personen, „welche die Schalldämpferanlagen ihrer Motorräder rechtswidrig manipulieren. Dennoch wird in diesem Kontext die ganze Gruppe der Motorradfahrer diskriminiert“, so der Brief.

Dauerbelastung im Erholungsgebiet

Die Gemeinde widme dem Problem viel Aufmerksamkeit. „Hier ist es von Bürgerinteresse zu erfahren, warum die Gemeindeverwaltung eine Veranstaltung mit einer Dauerbelastung von zehn Stunden Lärm in einem so genannten Erholungsgebiet genehmigt. Das passt nicht zusammen.“

Ein vorbeifahrendes, zu lautes Motorrad sei nach kurzer Dauer dem Hörbereich entschwunden, „der Lärm dieser Veranstaltung jedoch nicht.“ Es habe auch Beschwerden der Bürger bei der Kreispolizei gegeben, so Boy und Feuerbaum.

Bürgermeisterin war vor Ort

Bürgermeisterin Maria Moritz erklärte gegenüber unserer Redaktion, sie sei im Laufe des Zavuga-Festivals vor Ort gewesen. Die Bässe seien tatsächlich zu laut gewesen und sie habe sich darum gekümmert, dass die erlaubte Dezibelzahl von 65 eingehalten wurde.

Um Anlieger nicht zu verärgern, habe man die Veranstaltung nur bis 22 Uhr erlaubt. Sie sei auch um den See gefahren, um zu kontrollieren, wie laut das Festival an anderen Stellen rund um den See zu hören gewesen war.

Nächstes Festival nicht mehr auf der Seetreppe

„Die Seetreppe wirkt wie eine Arena, der Schall geht weit über den See auch bis zum Südufer“, räumt die Bürgermeisterin ein. Auch in Richtung Körbecke schallte die Musik. Geht es nach dem Willen der Bürgermeisterin, soll das nächste Festival nicht mehr auf der Seetreppe ausgerichtet werden, sondern auf der Festivalwiese östlich des ADAC, dort, wo regelmäßig auch das Brückenfest stattfindet. Dort gebe es mehr Büsche und Sträucher, die den Lärm dämmen.

Es sei auch von Seiten der Gemeinde nicht geplant, häufiger solche Festivals auf den Terminplaner zu bringen, das müsse „dosiert“ geschehen, so Maria Moritz.

Gemeinde soll auch für jüngere Leute attraktiv werden

Gleichzeitig ist ihr aber auch wichtig, dass die Gemeinde Möhnesee auch für junge Leute attraktive Veranstaltung anbieten kann. „Die Musikgeschmäcker sind unterschiedlich, wir wollen für jedes Alter Veranstaltungen anbieten und – vor allem nach der langen Corona-Pandemie – auch etwas für junge Leute am See tun“, sagt die Bürgermeisterin.

Die Verwaltung habe im Nachzug des Zavuga-Festivals mit mehreren Beteiligten gesprochen, so zum Beispiel mit der Kreispolizeibehörde, dem Möhneseer Ordnungsamt, dem Veranstalter Christian Fischer und Meinolf Griese vom Hotel Haus Griese. Der Gemeinde lägen drei Beschwerden über Lärm vor, die Polizei habe erklärt, es habe Anrufe gegeben, jedoch nur sehr wenige.

Der Veranstalter habe erklärt, das Festival, das ja um 22 Uhr zu Ende gewesen ist, sei unter den Teilnehmern sehr friedlich und harmonisch verlaufen.

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