- Wegen veränderter gesetzlicher Vorgaben für die Haltung der Affen hätten die beiden Gehege mit großem finanziellen Aufwand umgebaut werden müssen.
- Vor allem aber gab es schon seit einiger Zeit immer wieder Ärger mit ungebetenen Besuchern, die vorzugsweise nachts auf das Gelände des Seniorenheims kamen und sich „einen Spaß“ daraus machten, die Affen mit Dingen wie Plastikkugeln „zu füttern“ oder, ebenso schlimm und schädlich für die Tiere, ihnen alkoholische Getränke zu geben.
Franz-Georg Müller berichtet von zuletzt immer häufigeren Szenen, in denen es sogar zu aggressiven Reaktionen dieser Besucher gegenüber ihm selber und Mitarbeitern des Seniorenheims gekommen sei, wenn sie konfrontiert wurden.
„Offenbar waren da auch Leute darunter, die oft angetrunken ganz gezielt die Affen aufgesucht haben und dabei nicht nur die Tiere mit ihren Aktionen geschädigt haben, sondern sich auch an auf dem Gelände geparkten Fahrzeugen zu schaffen gemacht haben“, erklärt Franz-Georg Müller.
Gerade während der Pandemie hätten sich diese ungebetenen Besuche gehäuft.
Unter diesen Bedingungen habe er sich schließlich zum Handeln gezwungen gesehen. „Es war aber gar nicht so einfach, einen guten Platz für die Affen zu finden, weil ja nicht nur wir unsere Anlagen hätten umbauen müssen, sondern auch andere Einrichtungen, die wir angesprochen haben, vor der selben Situation stehen“, so Müller.
Nach fast zehn Monaten vergeblicher Suche wurde er dann – mit Unterstützung des Tierparks in Hamm – doch noch in Österreich fündig. Dort nahm ein Tierpark, der bereits andere Affenarten hatte, die gesamte Gruppe aus Günne auf. „Mir war es wichtig, dass die Tiere zusammen bleiben können“, freut sich Müller.
Die Umsiedlung der Kapuzineraffen heißt aber nicht, dass Bewohner und Besucher im Seniorenheim Müller künftig auf tierische Gesellschaft verzichten müssen. „Es bleibt dabei, dass Menschen, die bei uns einziehen, auch weiterhin ihre Haustiere mitbringen können“, versichert Franz-Georg Müller.
Und natürlich würde sich auch nichts daran ändern, dass die Versorgung von anderen Tieren wie Papageien und auch Wasch- und Nasenbären weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Betreuungskonzepts für die Bewohner bleibe, für das die Einrichtung in Günne inzwischen bundesweit bekannt ist. „Alle Tiere bleiben bei uns“, stellt Franz-Georg Müller klar.