Junge Musiker nehmen Ballade auf: Professionelle Unterstützung im Tonstudio

Was hat ein Hummer mit einer Kaffeebohne zu tun? Eigentlich nichts. Trotzdem finden sie beide in einem Songtext Erwähnung, der gerade im Tonstudio in Völlinghausen aufgenommen worden ist.
Völlinghausen – „Wir haben uns einfach entschieden, dass die Sinngebung des englischen Textes für uns nicht so wichtig ist“, sagt Basti Gröne mit einem Lachen und ergänzt: „Die Hauptsache ist doch, dass es sich gut anhört.“
Das Soester Urgestein, das seine musikalische Karriere mit Gitarrenunterricht in der Musikschule Zenses gestartet hat, besitzt mittlerweile ein eigenes Tonstudio. Regelmäßig unterstützt der 27-Jährige Jugendliche dabei, eigene Musikideen in Songs zu verwandeln und diese professionell aufzunehmen und damit etwas Bleibendes zu schaffen.
„Die Jugendlichen kennen sich schon aus der Grundschule und haben sich vor knapp einem Jahr zusammengeschlossen“, erzählt Andreas Riedl. „Seitdem treffen wir uns regelmäßig in unserem Studio an der Schützenhalle in Völlinghausen und proben. Dabei entstand irgendwann der Wunsch, etwas Eigenes zu kreieren. „Michael Budde vom Kreisjugendamt hat uns dann auf Basti Gröne aufmerksam gemacht und den Kontakt hergestellt.“
Band hat schon einen Namen
Einen Namen hat die Band, zu der die vier Jugendlichen im Laufe der Zeit zusammengewachsen sind, seit dieser Woche auch. „Die Jungs haben sich für two hundred seventy nine entschieden“, verrät Andreas Riedl. Dabei steht die Zahlenkombination 279 für den 27. September 2021, denn an diesem Tag haben sich die Vier zum ersten Mal im Tonstudio in Völlinghausen getroffen und zu den Instrumenten gegriffen.
Die Arbeit im Studio gestaltete sich unerwartet einfach. „Ich hatte gedacht, dass es wesentlich komplizierter sei, einen Song professionell aufzunehmen“, zeigt sich Tim Schneider überrascht. „Ich wusste aber auch nicht, dass man alles einzeln aufnimmt.“
Mit der schnellen Umsetzung hat auch Basti Gröne nicht gerechnet. „Die Jungs waren schon extrem gut vorbereitet. Ich habe es bei meinen Projekten noch nie erlebt, dass ein Song eigentlich schon stand, als ich ankam“, erinnert sich Basti Gröne. „Die Akkordfolgen waren da, der Text war da und die Melodie war da. Wir haben daher direkt damit losgelegt, den ersten Song ein bisschen aufzupolieren.“
Demo-Aufnahmen schon am ersten Tag
Am Ende des ersten Tages standen daher schon Demo-Aufnahmen vom deutschsprachigen Popsong auf dem Programm und am zweiten Tag setzten sie sich bereits an die Rockballade mit englischen Texten. „Wir spielen alles einzeln ein, so wie es klassisch im Studio ist“, sagt der 27-Jährige und resümiert: „Dabei haben wir einen ganz guten Mix gemacht aus Bandarbeit, Songwriting und Recording.“
„Es hat sich von Anfang an schon sehr gut angehört“, bestätigt Tim Schneider. Der Neuntklässler spielt Klavier und E-Piano und greift – wie seine Bandkollegen – zum Mikrofon. Der Refrain „We need Caffeine“ sei zum Mitgrölen, verrät Andreas Riedl.
Song aus Sicht einer Kaffeebohne
Erarbeitet haben sie den deutschen Text des Popsongs in den vergangenen Wochen, bei den englischen Zeilen für die Rockballade unterstützte sie der erfahrene Studio-Inhaber. „Im Grunde geht es in dem Song darum, dass Kaffee besser ist als Energy drinks.“ Dabei sei der Song aus der Sicht einer Kaffeebohne geschrieben. Was der Lobster damit zu tun hat, wird aber noch nicht verraten.
Das Projekt ist bei den Jugendlichen sehr gut angekommen. „Wir haben einiges gelernt“, berichtet Linus Kahlau, „unter anderem Barré-Akkorde.“ Bei diesen wird der Zeigefinger über fünf beziehungsweise alle sechs Saiten der Gitarre gelegt und damit der nötige Druck erzeugt, damit die entsprechenden Saiten klingen.
Auch Andreas Riedl von der Jugendarbeit Möhnesee zieht ein durchweg positives Fazit: „Wir haben auf jeden Fall viel Handwerkszeug an die Hand bekommen, sodass die Jungs jetzt auf einem Level sind, auf dem sie selbst Songs erarbeiten und produzieren können und mit den Ergebnissen auch zufrieden sind.“ Hören können wird man die ersten beiden Songs von two hundred seventy nine zeitnah bei den gängigen Streamingdiensten wie Spotify.
Musikangebot der Jugendarbeit
Das Musikangebot der Jugendarbeit Möhnesee ist offen für Kinder ab zwölf Jahren sowie für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Angebot ist komplett kostenlos und bietet die Möglichkeit, Musikinstrumente kennenzulernen und ohne Leistungsdruck auszuprobieren. Man braucht keine eigenen Instrumente, sondern kann die vorhandenen Instrumente wie unter anderem Klavier, E-Piano, Keyboard, (E-)Schlagzeug, E-Bass, Akustik- und E-Gitarre, Congas (Fasstrommeln) und Cajóns (Kistentrommeln) nutzen. Das Studio ist zu verschiedenen Zeiten geöffnet. Wer Interesse hat, kann sich bei Andreas Riedl unter Telefon 0173/1482523 melden.