Am Himmel tanzen kann so ziemlich alles, was fachgerecht zusammengenäht worden ist, sagt der Experte: „An Figuren ist einfach alles möglich“, erläutert Kammler: „Oft sind Comicfiguren die Vorlage.
Die werden dann gedanklich in Einzelteile zerlegt, gezeichnet und dann noch einmal vergrößert auf Stoff übertragen. Bei besonders kniffligen Drachenfiguren reden wir schnell von mehr als hundert Einzelteilen, die gezeichnet, vergrößert, zugeschnitten und zusammengenäht werden.“
An der vorderen Seite einer solchen Figur gibt es einen Lufteinlass, damit sich der Drachen im Wind aufblähen kann, Auftrieb bekommt. Ein Ventil aus Drachentuch hält die Luft auch bei einer Flaute im Drachen. In Waage bleibt der Drachen über ein System aus vielen Leinen, und darüber lässt sich auch das Luftventil öffnen und schließen. Kammler: „Klingt kompliziert, ist es auch – aber mit ein bisschen Übung hat jeder den kniffligsten Drachen im Griff und kann die schönsten Figuren fliegen, dass die Leute nur so staunen.“ Wer selber bauen will, braucht ganz viel Platz, ein gutes Vorstellungsvermögen und viel Geduld, erklärt der Experte.
Kammler: „Große stablose Drachen, die als Figur alleine fliegen, ohne dass sie einen sogenannten Pilot- oder Lifter-Drachen zum Starten brauchen, die sind die Königsklasse beim Drachenbau. Auch solche Figuren sind beim Drachenfest dabei. Also: Vorbeischauen und den Anblick genießen!“