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Im Tiefflug über und durch das Wasser: Studenten der Soester FH entwickeln Fun-Board mit E-Motor

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Von: Achim Kienbaum

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Vincent Walz zeigte für sein Team „Dragonfly“, wie es geht – wenn es geht: Je schneller das Board fährt, desto höher kommt es aus dem Wasser.
Vincent Walz zeigte für sein Team „Dragonfly“, wie es geht – wenn es geht: Je schneller das Board fährt, desto höher kommt es aus dem Wasser. © Lina Daners

Sage niemand, an der Fachhochschule in Soest würden die Studenten nichts fürs Leben lernen – und sage ebenfalls niemand, dem aktuellen akademischen Nachwuchs fehle es am sprichwörtlichen Biss ihrer Mütter und Väter. Träfe beides zu, hätte es am und auf dem Möhnesee jetzt nicht ein Schauspiel gegeben, bei dem sich so manche Passanten gefragt haben dürften, ob sie ihren Augen wirklich trauen sollten.

Möhnesee – Keine alten Männer in fliegenden Kisten, dafür aber junge Männer auf fliegenden Boards gab es zu bestaunen, als zwei Teams von Studenten der Soester Fachhochschule vor den mit über 150 Zuschauern gefüllten besten Plätzen am Ufer unterhalb der Seetreppe – pardon – Gas gaben.

Das ist insofern nicht wörtlich zu nehmen, weil der Antrieb der Hightech-Bretter, die da mit bis zu 35 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit durchs Wasser schnitten, keine fossilen Antriebsstoffe verbrannten, sondern mit Strom aus Akkus gespeist wurden. Die wiederum lieferten den nötigen „Saft“ für den Motor, der, in beiden Boards identisch, bis zu 12 PS Leistung brachte – womit der Tiefflug so gut wie lautlos und ohne Wind oder Wellen möglich wird. Theoretisch.

Beim „HyRookie“ streikt der Motor

Rein praktisch funktionierte das nämlich, als es beim Staffelrennen drauf ankam, nur bei einem der beiden Boards – dem des Teams „Dragonfly“, das sich damit auch über den Gesamtsieg freuen durfte. Das „HyRookie“, der Konkurrenten streikte schlicht – um so bitterer, als auch diese Studenten in den vergangenen Wochen mit großem Aufwand an dem Projekt gearbeitet hatten. Und zwar interdisziplinär über alle fachlichen Grenzen hinweg gemeinsam: Design- und Projektmanagement, Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau – rund 100 Studenten machten mit und brachten ihre jeweiligen Fähigkeiten ein bei dem Projekt, das zum guten Schluss auch benotet wurde.

Sie machten eine mächtige Welle und hatten auch allen Grund dazu: Das Team „Dragonfly“ ließ nach viel schweißtreibender Entwicklungsarbeit, einer knackigen Präsentation und einem unangefochtenen Sieg im Staffelrennen die Konkurrenten von „Hybo“ hinter sich.
Sie machten eine mächtige Welle und hatten auch allen Grund dazu: Das Team „Dragonfly“ ließ nach viel schweißtreibender Entwicklungsarbeit, einer knackigen Präsentation und einem unangefochtenen Sieg im Staffelrennen die Konkurrenten von „Hybo“ hinter sich. © Lina Daners

So wurden aus zwei Rohlingen, den nötigen Steuerungselementen und Motoren sowie weiteren Materialien, die Prof. Christian Stumpf vor 12 Wochen an die Teams ausgegeben hatte, zwei schnittige Boards, die – grundsätzlich – alles mitbringen, was ein am Markt erfolgreiches „Hydro-Foil“ benötigt.

Das sah auch eine Jury so, die unter anderem die Präsentationen der beiden Teams bewertete und zu der neben Professoren und Vertretern von Sponsoren auch die Möhneseer Bürgermeisterin Maria Moritz und ihre stellvertretende Kollegin Christiane Mackensen aus Soest gehörte.

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