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Eine historische Regentschaft geht zu Ende - Daniela und Matthias Kotewitsch glänzen in Wamel

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Von: Thomas Brüggestraße

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Wamel Königspaar schreitet Front ab.jpg
Wamel Königspaar schreitet Front ab.jpg © Thomas Brüggestraße

Sie wird in Erinnerung bleiben: Daniela Kotewitsch hat als erste Frau überhaupt in Wamel regiert, und sie ist die amtierende Bundesschützenkönigin. Jetzt stand sie in Wamel im Mittelpunkt.

Wamel – Den Festsamstag, das war der 2. Juli, und überhaupt die ganze Zeit seit 2019 bis hin zum vergangenen Samstag, werden sie in Wamel ganz besonders in Erinnerung behalten: So viel Spannung und Vorfreude war noch nie im Ort, so viel Glanz auch nicht – er wird vermutlich auch einmalig bleiben, denn welche Bruderschaft schafft es noch einmal, gleichzeitig die Königstitel der Schützen und Jungschützen des Sauerländer Schützenbundes abzuräumen und dabei ohne großes Aufheben ein Ausrufezeichen für Gleichberechtigung zu setzen mit der ersten Königin, die selber den Vogel abgeschossen hat und mit der allerersten Bundeskönigin überhaupt? Auch, wenn das alles fast schon wieder selbstverständlich scheint – ein wenig staunen sie immer noch in Wamel.

Fast der komplette Bundesvorstand des Sauerländer Schützenbundes trat am Samstagnachmittag mit an zum Festumzug, dazu aus Medebach eine große Abordnung der Schützen, die die Bundes-Standarte verwahren, der Kreisschützenbund Soest mit Kreisoberst Karl-Heinz Droste und weiteren Offizieren, mit dem Kreiskönigspaar Dirk und Sabine Veltin von der Schützenbruderschaft St. Christophorus Ostinghausen und dem Kreis-Jungschützen-Königspaar Nicolas und Alina Franke vom Schützenverein St. Michael Völlinghausen.

Die anrührendsten Momente? Matthias Kotewitsch versagt nach dem Festzug die Stimme, und die Tränen kullern, als er sich bei den Ehrungen an Königin und Ehefrau Daniela wendet: Stütze sei sie gewesen in der endlos langen Zeit des Wartens aufs nächste Schützenfest, ganz nebenbei habe sie auch die Böden in der Schützenhalle geschrubbt, die Fenster geputzt, organisiert und getan und gemacht. „Du Schatz, wir von der Schützenbruderschaft, wir müssen da unbedingt was tun!“ – Die Königin habe die große Schützen-Hilfe auf den Weg gebracht, als nicht nur im Ahrtal die Wassermassen durch Straßen und Keller schossen, das sei so was von aller Ehren wert, lobte der König und Prinzgemahl und verlor nach und nach die Stimme.

Genau deshalb durfte sich auch Antonius Hennig das Mikro schnappen: Eine Lobrede hat er gehalten auf das Goldkönigspaar Johannes Gerke und Annelie Beckschäfer, auf die famosen Zeiten von einst, die Gastfreundschaft bei Gerken daheim und die vielen schönen Jahre, in denen Johannes Gerke der Oberst der Bruderschaft war und Antonius Hennig sein Hauptmann sein durfte. Um kurz vor 13 Uhr am Sonntag, 3. Juli, tritt Burkhard Höcker ans Gewehr, zielt in aller Ruhe, zieht durch – und setzt einen Blattschuss: Die Reste des hölzernen Adlers fallen aus dem Kugelfang. Burkhard Höcker ist neuer König. Der 53-Jährige ist Anwalt. Warum er draufgehalten habe? „War halt so…“, strahlt der Mann und regiert nun mit seiner Frau und Königin Dr. Dorothee Höcker wie bereits im Jahr 2009 die Wameler Schützen.

Fleißig locker gemacht und bis zum Schluss mitgeschossen haben Dennis Hübner und Marvin Kotewitsch. „Ein wirklich schönes Vogelschießen“, lobt nicht nur Matthias Kotewitsch, der jetzt wieder als Oberst die Schützen kommandiert. Bis zum Vogelschießen war er noch Prinzgemahl an der Seite seiner Frau Daniela. Die Insignien trafen Antonius Hennig (Fässchen, 15. Schuss), die Krone Niclas Dittrich (107), das Zepter Dennis Hübner (128) und den Apfel Christoph Wunsch (144).

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