Die Seminare im Heinrich Lübke Haus werden alle entweder über ein Wochenende oder von Montag bis Freitag angeboten. Untergebracht sind die Teilnehmer in den Appartements oder Doppelzimmern des Hauses inklusive Verpflegung. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Teilnehmer das zu schätzen gelernt haben und gerne mehrere Tage hier verbringen“, sagt Ueter. Die Heimvolkshochschule funktioniere also nicht so, wie die VHS, die wöchentlich zum Beispiel abends Kurse anbietet.
Zwei Jahre hat auch das Heinrich Lübke Haus unter der Corona-Pandemie gelitten. Viele Seminare konnten in dieser Zeit nicht stattfinden. „Wir haben auch online unsere Seminare angeboten, aber feststellen müssen, dass unsere Kunden die Präsenz vorziehen.“ Dass das Haus groß ist und die Angebote gerne angenommen werden, zeigt ein Blick auf die Gästezahlen: Im Jahr 2019, dem letzten vor der Pandemie, zählte das Heinrich Lübke Haus 35 000 Hausgäste. Das Haus verzeichnet auch viele Gäste, die immer wieder kommen. Viele aus Nordrhein-Westfalen, aber auch aus dem ganzen Bundesgebiet.
Pia Ueter macht darauf aufmerksam, dass die Seminare auch als Bildungsurlaub angeboten werden. Viele wüssten nicht, dass ihnen dieser zustehe, sagt sie. Sie rechnet vor: Etwa 45 Millionen Deutsche seien zum Bildungsurlaub berechtigt. Im Jahr 1996 hätte 0,5 Prozent der Bürger einen solchen Bildungsurlaub angetreten, 2006 lag dieser Wert bei 2 Prozent. Doch die Nutzung von Bildungsurlaub habe einen Sprung gemacht, man schätzt, dass zurzeit zwischen 3 und 4 Prozent der Bürger einen Bildungsurlaub nehmen.