In der Folge stellte sich heraus, dass nicht die eigentlich dafür vorgesehenen Stahlbleche verschraubt worden waren, auf die wiederum die Dampfsperren aufgeklebt wurden. Komplettiert worden wäre die Dachkonstruktion mit einer dicken Dämmung und einer darauf verklebten Folie als Außenhaut.
Wäre, wenn alles seine Richtigkeit gehabt hätte. Hatte es aber nicht. Stattdessen entwickelte sich ein Rechtsstreit zwischen dem Lieferanten der Bleche, dem ausführenden Dachdeckerbetrieb und dem Architekten – und am Ende der juristischen Nahrungskette auch der Gemeinde Möhnesee.
Während die Juristen sich in unzähligen Gesprächen die Kehlen trocken redeten, tropfte es in dem Rohbau zwar nicht durchs schadhafte Dach, unerwünschte Feuchtigkeit sammelte sich aber doch in den verwaisten Räumlichkeiten an – und verursachte Schäden, die in den kommenden Monaten repariert werden müssen.
Und jetzt auch können: Nachdem der juristische Streit inzwischen soweit beigelegt worden ist, dass die falsch gelieferten Trapezbleche aufgenommen und gegen die eigentlich für das Dach vorgesehenen ausgetauscht werden können, rückten in dieser Woche Handwerker und Kranwagen an. Und Bürgermeisterin Maria Moritz und Bauamtsleiter Jürgen Schmidt.
Die waren natürlich zunächst einmal erleichtert, dass die so lange ruhende Baustelle nun nicht mehr ruht. Stattdessen war erst einmal viel Muskelkraft gefragt, um die bis zu 14 Meter langen, und entsprechend schweren, Trapezbleche so vom Dach zu lösen, dass sie mit dem Kran gehoben und auf dem Boden abgelegt werden konnten.
„Wir hätten damit schon etwas eher anfangen können“, erklärte Jürgen Schmidt, „das hat aber die unsichere Witterung der vergangenen Wochen verhindert.“ Nachdem die Meteorologen eine stabile Trockenphase garantieren konnten, war das das „Signal zum Aufbruch“.
Wenn in einigen Tagen die Bleche komplett ausgetauscht sein werden und die Dachkonstruktion vollendet sein wird, können die Handwerker auch im Inneren wieder an die Arbeit gehen – das war angesichts der ungeklärten Dachfrage bisher nicht möglich.
Weil die nun aber geklärt ist – abgesehen von der Frage, wer am Ende die Mehrkosten tragen muss – hofft Maria Moritz darauf, dass das Hallenbad Ende des Sommers zum Beginn des neuen Schuljahres eröffnet werden kann.
Dann ist natürlich auch Hans Dicke herzlich willkommen.