1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Möhnesee

Leader-Projekt „Erlebniswald“ liegt auf Eis

Erstellt:

Von: Ludger Tenberge

Kommentare

Sollte für das Projekt „Erlebniswald“ erneut ein Förderantrag gestellt werden, soll die bei Sturm zerstörte Brücke einbezogen werden.
Sollte für das Projekt „Erlebniswald“ erneut ein Förderantrag gestellt werden, soll die bei Sturm zerstörte Brücke einbezogen werden. © Peter Dahm

Die Gemeindeverwaltung hat den Antrag für das Projekt „Erlebniswald“ am Südufer vorläufig zurückgezogen. Das erklärte Bürgermeisterin Maria Moritz auf Nachfrage.

Möhnesee – Nach Kritik aus der Politik und dem zusätzlichen Gespräch mit dem Leader-Vorstand sei die Frist für eine Bestätigung des Projekts durch den Gemeinderat zu knapp geworden, sagte Moritz zur Begründung.

Im Zuge der nächsten Förderperiode der Leader-Region Lippe-Möhnesee soll ein Förderantrag für das Projekt Erlebniswald aber erneut gestellt werden. Bis zum Einreichen des neuen Antrags soll zudem geprüft werden, inwieweit die Holzbrücke auf dem Weg zum Möhnesee-Turm einbezogen werden kann. Ein Sturmschaden hatte die Brücke über ein tief eingeschnittenes Bachtal komplett zerstört.

Das Hin und Her mit dem Leader-Antrag ist darauf zurückzuführen, dass etliche Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses das Vorhaben in der Februarsitzung ausgesprochen kritisch bewerteten. Nach der Bewilligung des Projekts durch den Leader-Vorstand im September hatten Gemeindeverwaltung und Wirtschafts- und Tourismus-GmbH die verschiedenen Elemente des Projekts ausgearbeitet.

Die Anlage eines Barfußpfades als Ergänzung zu dem vorhandenen Tretbecken, die Aufwertung des Spielplatzes und eine Modernisierung des Trimm-Dich-Pfades gehörten zu den Elementen. Diverse HFA-Mitglieder bewerteten diese Vorschläge jedoch als unzeitgemäß. Zudem wurde die Befürchtung geäußert, dass eine Verwirklichung des Erlebniswalds eine Umsetzung ähnlicher Überlegungen für Völlinghausen obsolet machen könnte. Die Bürgermeisterin wurde daher beauftragt, mit dem Leader-Vorstand zu klären, ob auf einzelne Elemente verzichtet werden kann oder ob sie nach Völlinghausen versetzt werden können.

Moritz berichtete jetzt, dass der Leader-Vorstand Projekte in der Gesamtheit betrachte, nicht nach einzelnen Bausteinen. Überdies handle es sich um zwei komplett verschiedene Projekte, bei denen die einzelnen Bausteine keineswegs miteinander vergleichbar seien. Im Erlebniswald sei ein Barfußpfad vorgesehen, in Völlinghausen ein Lehrpfad zu den Themen Wald und Bäume.

Unterschiedlich seien die Zielgruppen der Projekte: Eher Familien oder Wanderer in Völlinghausen mit dem Wildpark, eher touristische Besucher des Sees oder des Turms am Südufer. Letztlich gehe es darum, jeden Ortsteil nach seinen Besonderheiten zu stärken. „Das Projekt Völlinghausen läuft ganz normal weiter, das Geld dafür ist im Haushalt vorgesehen“, bekräftigte Moritz.

Dagegen liegt das Projekt „Erlebniswald“ auf Eis, jedenfalls bis zur erneuten Bewilligung. Sollte es dazu kommen, könnte sich allerdings auch noch ein glücklicher Umstand ergeben, indem die Kosten zu 70 statt 60 Prozent bezuschusst werden.

Auch interessant

Kommentare