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Sassendorfer Gästeführer Michael Mylius will mitmachen bei Gedenkveranstaltung zur Möhnekatastrophe

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Von: Astrid Gunnemann

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Gästeführer Michael Mylius bietet Führungen mit dem Schwerpunkt Möhnekatastrophe an. Seine Führung „Von Himmelpforten zur Staumauer“ beginnt am zerstörten Kloster Himmelpforten. Er wünscht sich, bei den Planungen zur Gedenkveranstaltung der Möhnekatastrophe im kommenden Mai stärker miteinbezogen zu werden.
Gästeführer Michael Mylius bietet Führungen mit dem Schwerpunkt Möhnekatastrophe an. Seine Führung „Von Himmelpforten zur Staumauer“ beginnt am zerstörten Kloster Himmelpforten. Er wünscht sich, bei den Planungen zur Gedenkveranstaltung der Möhnekatastrophe im kommenden Mai stärker miteinbezogen zu werden. © Gunnemann

Der Bericht über den jüngsten Kulturausschuss, in dem sich Politik und Verwaltung dafür stark machten, mehr für die Kultur und kulturelle Angebote in der Gemeinde zu machen, hat in Michael Mylius etwas ausgelöst. Er ist seit 2016 Gästeführer und bietet in der Gemeinde Möhnesee seit 2018 Führungen an. Er wohnt in Bad Sassendorf, führt Interessierte aber auch durch Soest und Bad Sassendorf.

Möhnesee – Er begrüßt es, dass der Kulturausschuss mehr für die Kultur in Möhnesee tun möchte, kritisiert aber gleichzeitig, dass die Politiker die Gästeführer der Gemeinde nicht stärker in die Planungen für Veranstaltungen einbinden. Ganz speziell macht Mylius das an dem bevorstehenden Gedenktag „80 Jahre Möhnekatastrophe“ fest. Denn er hat sich auf dieses Thema bei seinen Gästeführungen spezialisiert. Die öffentlichen Führungen heißen „Von Himmelpforten zur Staumauer“. Treffpunkt ist das ehemalige und durch die Möhnekatastrophe zerstörte Zisterzienserkloster Himmelpforten, von dort geht es zur Staumauer.

Infos gibt Mylius an seine Gäste zur Geschichte des Klosters, seiner Zerstörung und wie die Staumauer in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 durch britische Bomber zerstört wurde. Und genau zu diesem Thema plant die Gemeinde an Christi Himmelfahrt ab dem 17. Mai verschiedene Aktionen in Gedenken an die Opfer durch die Sprengung der Staumauer. „Wenn man uns Gästeführer wirklich ernst nehmen möchte und unsere Arbeit wertschätzen würde, hätte man uns doch in diese Planungen mit einbeziehen können“, meint Mylius.

Ausdrücklich spricht er hier für sich selber als Gästeführer, wie die anderen dazu stehen, weiß er nicht. Auch die Arbeit der Wirtschaft und Touristik GmbH Möhnesee lobt Mylius ausdrücklich. „Die Zusammenarbeit mit uns Gästeführern läuft super, es gibt regelmäßigen Austausch, Treffen, persönlichen Kontakt und auch positive Anregungen“, sagt Mylius. Von der WiTo fühlt er sich prima betreut. Sein Wunsch wäre es, dass sich die Politiker des Kulturausschusses und die Gästeführer der Gemeinde einmal ganz zwanglos kennenlernen mögen, um miteinander ins Gespräch zu kommen, überhaupt zu wissen, wer sind die anderen überhaupt. Dies könne im Kulturausschuss selber, aber auch bei einer Tasse Kaffee in einem Café sein, so Mylius. Ein Gespräch mit Bürgermeisterin Maria Moritz habe bereits stattgefunden, die Bilanz sei positiv ausgefallen. Sie schätze die Arbeit und die Angebote der Gästeführer sehr und rege in Folge dieses Gespräches auch eine engere Zusammenarbeit mit den Männer und Frauen, die Gästeführungen anbieten sowie mit der Touristik, an.

Führung erstmals als Radtour

In diesem Jahr bietet Michael Mylius drei öffentliche Termine seiner Führung „Von Himmelpforten bis zur Staumauer“ an. Am 30. April, 14.30 Uhr, zum Saisonauftakt, am 30. Juli, 14.30 Uhr, in den Sommerferien und am 19. November, 11.30 Uhr, zum Volkstrauertag. Start ist der Wanderparkplatz in Himmelpforten. In diesem Jahr bietet Mylius erstmals ein neues Konzept an: Statt zu wandern wird geradelt, das sei für viele Teilnehmer angenehmer, als die knapp 9 Kilometer lange Wanderung zur Staumauer. Die Teilnehmer erhalten Kartenmaterial von der WiTo, dort kann man sich auch anmelden.

Niclas Dittrich, der Vorsitzende des Kulturausschusses, erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion: „Grundsätzlich freue ich mich über jedes Engagement, welches das kulturelle Angebot bei uns am Möhnesee stärkt. Dazu gehören selbstverständlich auch die Gästeführerinnen und Gästeführer, die nicht nur Touristen unsere Gemeinde bei ihren Touren näher bringen. Es ist auch erfreulich zu hören, dass sich Herr Mylius von unserem WiTo-Team gut betreut fühlt, denn das sind die Profis für unser touristisches Angebot. Das gebe ich bei Gelegenheit auch gerne weiter.“

Er möchte auch voranstellen, dass sich bei diesem Thema politische Verantwortlichkeiten überschneiden. Das Thema der Möhnekatastrophe liege politisch beim Kulturausschuss, da es vom Archiv bearbeitet wird. Die Frage des touristischen Angebotes, wozu Gästeführungen zählen, lägen aber beim Wirtschaftsausschuss. „Das macht es natürlich etwas komplizierter.“

Das Gedenken an die Möhnekatastrophe werde aktuell von einem Team aus Archiv, Vereinen, Schulen, Kirchen und Politik vorbereitet. Auch ein Zeitzeuge sei Teil dieser Gruppe. „Die aktuellen Ergebnisse versprechen ein interessantes und angemessenes Programm. Dafür danke ich den Beteiligten“, so Dittrich.

Führungen, die zum Thema passen, können das Programm sicher als weiteres Element bereichern. Dittrich: „In welcher Form eine Einbindung von Gästeführern erfolgt, wird zu beraten sein.“

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