Auch die ständig überbelegte Krankenstation in Kayambi brauche dringend mehr sauberes Wasser, man müsse unbedingt nach weiteren Quellen bohren. Margret Schladör: „Dafür brauchen wir die Unterstützung der Freunde hier in Möhnesee und in der Region, dafür brauchen wir Besuche an unseren Aktionsständen, dafür brauchen wir regelmäßig Spenden.“
Sambia liegt südlich des Äquators, deshalb ist es dort heiß, wenn bei uns Winter ist. Von Mai bis September ist es kühl und trocken. Während der Regenzeit wird es heiß und schwül. Es entwickeln sich auch vermehrt tropische Stürme, die zu Überschwemmungen führen. Zuletzt war das 2020 so. Der Klimawandel verändert das Wetter: Die Regenzeiten verschieben sich, werden kürzer, Dürrezeiten nehmen zu. Wenn Wasser knapp ist, fehlt auch der Strom: Sambia setzt viel auf Wasserkraft.
Kasama ist der Hauptort der Nordprovinz von Sambia und Sitz der gleichnamigen Erzdiözese, der katholischen Partnerdiözese von Möhnesee. Die Gemeinde Kayambi entwickele sich im Vergleich zum Umland dank der kontinuierlichen Hilfe durch den Freundeskreis und des Erzbischofs zu einem beliebten Wohnort mit verbesserter Infrastruktur, einem Mehr an Zusammenhalt und Miteinander, mit besserer Gesundheitsvorsorge, so heißt es in einem Dankschreiben aus Sambia. Die Sterblichkeitsrate sinke, die Einschulungszahlen seien erfreulich gestiegen.
„Sambia ist bei uns nicht im medialen Fokus“, das bekümmert Margret Schladör sehr: „Laut der Hilfsorganisation Care ist das Land unter den ersten auf der Liste der vergessenen Krisen – zusammen mit Ländern wie Zimbabwe und Malawi. Die Menschen dort sind bitterarm und haben oft nur eine Mahlzeit am Tag, besonders in den ländlichen Gebieten. 60 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze von 1,90 Euro pro Tag. Der Hunger ist jetzt allgegenwärtig: Erst jetzt ist Beginn der Regenzeit bei unseren Freunden in Kasama, erst jetzt wird wieder ausgesät. Die Menschen hungern, die Not ist groß. Das hören und lernen wir immer wieder in Telefonaten und über WhatsApp-Kontakte mit den Menschen vor Ort.“
Kasama und Corona? „Die Corona-Situation hat sich deutlich verbessert“, sagt Margret Schladör dazu: „Allerdings haben die Menschen noch sehr mit den Folgen der Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen zu kämpfen.“
Mädchen seien von den Auswirkungen durch Corona und auch durch den Klimawandel besonders betroffen, stellt Margret Schladör fest: „Mädchen müssen den Müttern bei der Nahrungsbeschaffung und Familienversorgung helfen, können nicht mehr zur Schule gehen. Wir wollen uns in diesem sensiblen Bereich wieder mehr den Mädchen zuwenden.“
Der Freundeskreis Kasama ist jetzt unter diesem Namen kein Arbeitskreis mehr, sondern ein eigenständiger eingetragener Verein. Der bisherige Arbeitskreis löst sich damit nach 17 Jahren von der katholischen Pfarrei Zum Guten Hirten Möhnesee. Vereinsvorsitzende wurde bei der Gründungsversammlung am 27. Oktober Margret Schladör. Dr. Petra Esken-Eisleben ist ihre Stellvertreterin. Anne Sasse wiederum führt die Kasse.
Das Ziel bleibe, sagt Margret Schladör: „Wir wollen die Freundschaft mit den Menschen in der Diözese Kasama pflegen und ausbauen. Unser oberstes Ziel und unser Satzungszweck ist es, dass wir uns auch weiterhin für eine gute Bildung der Kinder und Jugendlichen einsetzen sowie für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung, denn Sambia ist immer noch eines der ärmsten Länder der Welt.“