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Gregor Schulte gestaltet neue Urnen-Grabstelle auf Friedhof in Körbecke

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Von: Achim Kienbaum

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Fluss des Lebens ist neue Urnengrabstelle in Körbecke
Bevor der Fluss des Lebens entspringen konnte, floss erst einmal Schweiß: Vor allem bei (von links) Steinmetz-Azubi Leelou Paschen, Robin Vorwerk, Gregor Schulte, Bauamtsleiter Jürgen Schmidt und Fabian Olschewski. © Karin Hillebrand

Er hat zwar kein Herz aus Stein, ein Herz für Stein aber sehr wohl – und nah am Wasser gebaut hat Gregor Schulte als Möhneseer ohnehin. Wie er beides in seiner Arbeit künstlerisch und handwerklich hochwertig harmonisch zusammen fügt, lässt sich bereits seit einigen Jahren auf dem Neuen Friedhof in Körbecke erleben. Davon inspiriert, ist jetzt ein neues Ensemble von Urnen-Grabstellen auf dem Alten Friedhof entstanden.

Möhnesee – Die „Wellen der Erinnerung“ auf dem Friedhof am westlichen Ortsrand von Körbecke haben ganz offensichtlich einen Nerv getroffen – inzwischen wird die als große Skulptur gestaltete Gemeinschaftsgrabstelle erweitert. Was da jetzt als „Fluss des Lebens“ in einem Gemeinschaftsprojekt von Gemeindeverwaltung, besonders dem Bauhof, und Schulte und seinen Mitarbeitern über einen Zeitraum von mehreren Wochen auf dem Alten Friedhof entstanden ist, fußt auf einem ähnlichen Konzept.

„Wir wollten vor Allerheiligen fertig werden, und das hat dank der wirklich hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Bauhof auch punktgenau geklappt“, freut sich Schulte. Zu tun gab es dabei mehr als genug, schließlich wurde nicht nur das aus Grünsandstein gebaute Hochbeet in Form einer Ellipse angelegt, in das die Urnengrabstellen integriert sind, auch das Umfeld der Anlage wurde mit beträchtlichem Aufwand neu modelliert.

So kann der „Fluss des Lebens“ im Zentrum jetzt nicht nur zu einer letzten Ruhestätte werden, sondern auch zu einem Ort der Ruhe und Einkehr für alle Besucher, die genau das wenigstens ein paar wertvolle Momente lang suchen. Dafür werden unter anderem noch unmittelbar nach Allerheiligen Sitzbänke und eine Beschilderung aufgestellt.

Flussfindling mit Name und Welle

Die neue Gemeinschaftsanlage hat Platz für jeweils zehn Einzelurnen und zehn Doppelgrabstellen, alle harmonisch eingebettet in Pflanzflächen und sicher im Erdreich verborgen.

Markiert wird jede Grabstelle mit einem eigenen Stein – einem Flussfindling, beschriftetet mit den Namen der Verstorbenen und einem markanten Wellensymbol, eingearbeitet in Blattgold.

Ablagemöglichkeiten

Es ist überall ein Thema, wo Menschen bestattet sind und Besucher ihrer Grabstellen ihnen nahe sein wollen: Wohin mit Gestecken, Blumen und anderem Schmuck oder auch einfach nur Gegenständen, die einen emotionalen Wert für Verstorbene und Lebende haben. Im „Fluss des Lebens“ wird dafür eine Regelung getroffen, die es zwar verbietet, auf der Anlage selber solche „Ritualgegenstände“ abzulegen, aber neben dem Hochbeet Möglichkeiten dafür vorsieht.

Weitere Informationen über die Grabstellen selber und Möglichkeiten, sie zu erwerben, gibt es bei der Gemeindeverwaltung im Rathaus.

„Für die Bürger bietet der ,Fluss des Lebens’ nicht nur eine neue alternative und pflegefreie Bestattungsform, sondern auch einen Treffpunkt für Gespräche und einen Ort zum Innehalten“, erklärt Gregor Schulte.

Um diesen Ort zu erreichen und dann gerne auch eine Weile dort zu bleiben, haben in den vergangenen Wochen besonders Fabian Olschewski und Robin Vorwerk vom Bauhof der Gemeinde Möhnesee Wege angelegt und auch das Hochbeet mit den Grabstellen gebaut.

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