Eine Fusion also, die im politischen Raum durchaus für Bedenken gesorgt habe, erinnert sich Böddeker. Die Löschgruppen Büecke und Wippringsen selbst hätten das Vorhaben von Anfang an unterstützt; schon früher hatten beide bei Einsätzen eine starke Einheit gebildet.
Die Entscheidung für ein gemeinsames Gerätehaus, das den aktuellsten Standards entspreche, an einem strategisch günstigen Standort stehe und „adäquate Einsatzmittel“ biete, wirke sich auch auf die Gebietsabdeckung aus, „zumal wir eine Unterversorgung in dem Gebiet hatten“, sagt Böddeker. Der offizielle Teil der Eröffnung am Sonntag fiel pandemiebedingt noch eine Nummer kleiner aus.
Christian Böddeker lobt ausdrücklich die Arbeit des ausführenden Architekten, Heiner Heumann. Er habe alle Beteiligten stets eingebunden, die Führung der Einheiten aus Büecke und Wippringsen genauso wie die Möhneseer Wehrführung, die Gemeinde und die Unfallkasse. Trotz Handwerkermangels und Lieferengpässen blieben die Bauarbeiten im Zeitplan. Zwei Feuerwehrfahrzeuge sind in den beiden Fahrzeughallen untergebracht. Das neue Gerätehaus ist für 30 Einsatzkräfte ausgelegt, auch in der Anzahl der Sanitäranlagen. Die Bereiche sind konsequent in Schwarz und Weiß getrennt, auch auf die Geschlechtertrennung wurde geachtet. Der Schulungsraum sei mit seiner Ausstattung – Beamer, Flatscreen, Glasfaser – auf der Höhe der Zeit, berichtet Böddeker.
Noch in einer anderen Hinsicht ist die Ausstattung des neuen Gebäudes mindestens zeitgemäß, wenn nicht ihrer Zeit voraus: Das Feuerwehrhaus ist an ein Notstromnetz angeschlossen. Stromausfälle sind ein viel diskutiertes Szenario. Sollte der Fall eintreten, fungieren die Feuerwehrstandorte – natürlich nicht nur in Büecke/Wippringsen – als Anlaufstellen für die Bevölkerung. Das, so sagt Christian Böddeker, sei ein wichtiger Punkt, um im Fall des Falls die öffentliche Infrastruktur und Sicherheit aufrechtzuerhalten.
Wie schnell eine Situation eintreten kann, in der das relevant wäre, zeigen zwei sehr aktuelle Beispiele: Der schwere Wintereinbruch im Februar und die Hochwasserkatastrophe im Juli. „Wir sind da sehr weit in der Gemeinde Möhnesee“, sagt Böddeker. „und wir bekommen die absolute Unterstützung aus der Politik.“