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Ballspielhalle in Körbecke muss laut Verwaltung dringend saniert werden

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Von: Achim Kienbaum

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An allen Ecken und Enden der Ballspielhalle zeigen sich die Mängel, die offenbar unter anderem auf Defizite in der Wartung der Raumluftanlage zurückzuführen sind.
An allen Ecken und Enden der Ballspielhalle zeigen sich die Mängel, die offenbar unter anderem auf Defizite in der Wartung der Raumluftanlage zurückzuführen sind. © privat

Es war eins der großen Fragezeichen, die die Politik Ende vergangenen Jahres hinter den Haushaltsentwurf von Kämmerer Günter Wagner setzte: Warum in die Sanierung der Ballspielhalle in Körbecke eine siebenstellige Summe investiert werden müsste, das erschloss sich den Fraktionen nicht.

Möhnesee – Die Fraktionen meldeten Klärungsbedarf an. Der soll im nächsten Hauptausschuss (HFA) am kommenden Donnerstag, 9. Februar, gedeckt werden. Glaubt man der Vorlage für die Sitzung, waren Mitarbeiter der Verwaltung im vergangenen Sommer ähnlich überrascht über das Ausmaß der Schäden an der Ballspielhalle wie später die Politiker, als die die Kostenkalkulation zum ersten Mal sahen. Im Juli war, so heißt es in der Vorlage, die bis dahin mit der Wartung der technischen Anlagen in der Sporthalle beauftragte Firma aus dem Vertrag entlassen und eine neue beauftragt worden. „Grund waren über die Jahre nicht ausreichende Arbeitsleistungen und Protokollierung“, erklärt die Verwaltung.

Diese Mängel in der Auftragsausführung führten offenbar in der Folge zu erheblichen Mängeln an der Technik in der Halle – so erheblich, dass nun die Stilllegung der gesamten Anlage droht, wenn die inzwischen ermittelten Schäden nicht zeitnah behoben werden. Sofern sie denn überhaupt noch behoben werden können. Und das wird teuer (siehe Infokasten).

Ursächlich für die Mängel scheint die fehlerhaft installierte und in der Folge unzureichend arbeitende „Raumlufttechnische“ Anlage (RLT) in der Halle zu sein. Und die hat sich „seit mindestens drei Jahren“ auch kein Gutachter mehr angesehen – obwohl das gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Verwaltung fürchtet nun, dass die überfällige Inspektion eines Gutachters geradewegs zur Schließung der Halle führen würde – eine mittlere Katastrophe für Schulen, Vereine und andere Nutzer, die sich hier sportlich betätigen.

Es ist eine sehr lange Liste von Mängeln, die jetzt dringend behoben werden müssten und die in der HFA-Vorlage benannt werden. Gravierende Defizite beim Brandschutz – Rauchmelder fehlen beispielsweise gänzlich in der Anlage und dem Netz – gehören ebenso dazu wie Schäden, die durch die Bildung von Feuchtigkeit verursacht wurden.

Und zudem reicht die Leistung der Anlage insgesamt nicht aus, um die gesetzlichen Mindestanforderungen an den Luftaustausch zu erfüllen – einer der Mängel, der nicht durch eine Nachrüstung behoben werden kann. Was ist also zu tun? Die Gemeindeverwaltung sieht zwei grundsätzliche Möglichkeiten:

Für den Austausch der Anlage muss das Hallendach an mehreren Stellen geöffnet werden – das aber könne zu „statischen Problemen führen“.

Deshalb favorisiert sie die Alternative: die komplette Entfernung der Hallendecke, um so alle notwendigen Arbeiten ausführen zu können. Der ohnehin nötige Austausch der RLT-Anlage hätte nicht nur die positive Folge, dass die Halle wieder unbedenklich genutzt werden könne, so heißt es in der Vorlage, auch der Energieverbrauch werde damit um 50 Prozent reduziert.

Die Kostenkalkulation

Die Verwaltung hofft in ihrem Beschlussvorlage auf ein positives Votum des Hauptausschusses, um die nötigen Mittel für die Sanierung der Ballspielhalle in den Haushalt 2023 einstellen zu können. Dabei wird in der Kalkulation unterschieden zwischen sofort durchzuführenden Maßnahmen und solchen, die möglicherweise weniger dringend sind und verschoben werden können. Mit berücksichtigt werden auch absehbare Preissteigerungen. In der Summe rechnet die Verwaltung so mit bis zu 4,43 Millionen Euro, die in den nächsten zwei Jahren aufgebracht werden müssen.

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