Die beschlossenen Energiesparmaßnahmen der Bundesregierung, die seit dem 1. September (kurzfristig), bzw. dem 1. Oktober (mittelfristig) gelten, sehen vor, dass in öffentlichen Arbeitsstätten maximal 19 Grad erlaubt sind.
„Kitas gelten aber als kritische Infrastruktur, sodass die 19 Grad-Regel für diese Einrichtungen nicht gilt“, erklärt Michael Stratmann, Geschäftsführer der Katholischen Kitas Hellweg. Deswegen ist es laut Alxandra Knülle, der Vorsitzenden der Elterninitiative Lummerland „genauso warm wie sonst auch. Bei uns müssen die Kinder nicht frieren.“ Zwar wurden Luftreinigungsgeräte installiert, aber sonst werde auch nicht weiter eingespart.
Dennoch ist es auch für die Kitas wichtig, Energie zu sparen. Schon, weil die Kosten dafür bis jetzt deutlich angestiegen seien, so Stratmann und hat Handlungsempfehlungen an die Leitungen der Kitas geschickt, wie Energie eingespart werden kann. Die ersten Maßnahmen gibt es bereits.
So besteht auf dem Dach des Albertus-Magnus-Kindergartens im Soester Norden möglicherweise im ersten Quartal 2023 die Möglichkeit, Solarstrom zu erzeugen. Der Schaustellerverein „Soester Börde“ hat in Kooperation mit den Soester Stadtwerken Anfang November dem Kindergarten hierfür eine Photovoltaik-Anlage, die rund 6 500 kWh erzeugen kann, geschenkt.
Natürlich bekommen auch die Kinder das Thema Energiesparen mit. Das weiß auch Dorothee Westhoff, Leitung des evangelischen Kindergartens „Die Arche“.
Wir sprechen mit den Kindern offen darüber und teilweise bringen sie die Fragen und erstes Wissen auch schon von zu Hause mit, weil auch die Eltern versuchen, ihnen das Thema kindgerecht zu erklären. Diese Transparenz ist wirklich vorbildlich.
Im Kindergarten werden die Kleinen bereits energetisch sensibilisiert, sie achten gegenseitig aufeinander und darauf, dass das Wasser beispielsweise nicht länger als nötig läuft oder das Licht zu lange brennt. Sorgen um eine Erhöhung der Beiträge, um steigende Energiekosten zu kompensieren müssten sich Eltern übrigens nicht machen: „Die Elternbeiträge haben nichts mit den Heizkosten zu tun. Diese Kosten sind voneinander unabhängig“, erklärt Westhoff.
Andere Gruppen wie etwa Vereine nutzen die Räume des Kindergartens nicht. Möglich sei das aber im Familienzentrum oder in den katholischen Kita-Einrichtungen.
Dort gibt es laut Stratmann bereits Ansätze mit den Kirchengemeinden, die Räume für andere Gruppen zur Verfügung zu stellen. Die Absprachen dafür erfolgen aber lokal, das bedeutet, dass eine mögliche Nutzung der Kita-Räume in allen Einrichtungen unterschiedlich ist.
„Sollten die Räume anderweitig genutzt werden können, gelten dafür aber ein paar Bedingungen. Unter anderem dürfen die Gruppen die Räume nur nutzen, wenn der Kita-Betrieb beendet ist und dann auch nur, wenn die Möglichkeit besteht, dass das Eigentum der Kita für andere unzugänglich ist.“ So kann die Wärme auch weiterhin genutzt werden.