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Energie-Sparen: Im Kindergarten wissen die Kleinsten, wie es geht

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Von: Vanessa Moesch

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Die Kleinen wissen, wie es geht. Karlin, Nils und Mina (v.l.) vom evangelischen Kindergarten „Die Arche“ kennen schon viele Energiesparmaßnahmen. Leitung Dorothee Westhoff hat zusätzlich ein Auge darauf.
Die Kleinen wissen, wie es geht. Karlin, Nils und Mina (v.l.) vom evangelischen Kindergarten „Die Arche“ kennen schon viele Energiesparmaßnahmen. Leitung Dorothee Westhoff hat zusätzlich ein Auge darauf. © Peter Dahm

Im Kindergarten müssen die Kleinsten nicht frieren, die Einrichtungen sind von der 19 Grad-Regel ausgenommen. Aber das heißt nicht, dass Erzieher und Kinder keine Energie sparen.

Möhnesee – In allen Haushalten und an allen Ecken wird gespart. Nicht unbedingt an Butter und Brot, sondern vielmehr an Energie. Auch die Kleinsten nehmen Notiz vom aktuellen Geschehen, wenn beispielsweise Mama oder Papa öfter darauf hinweisen, die Tür mal zu schließen, damit die Wärme länger im Zimmer bleibt.

Die beschlossenen Energiesparmaßnahmen der Bundesregierung, die seit dem 1. September (kurzfristig), bzw. dem 1. Oktober (mittelfristig) gelten, sehen vor, dass in öffentlichen Arbeitsstätten maximal 19 Grad erlaubt sind.

Kritische Infrastruktur: 19 Grad-Regel gilt nicht

„Kitas gelten aber als kritische Infrastruktur, sodass die 19 Grad-Regel für diese Einrichtungen nicht gilt“, erklärt Michael Stratmann, Geschäftsführer der Katholischen Kitas Hellweg. Deswegen ist es laut Alxandra Knülle, der Vorsitzenden der Elterninitiative Lummerland „genauso warm wie sonst auch. Bei uns müssen die Kinder nicht frieren.“ Zwar wurden Luftreinigungsgeräte installiert, aber sonst werde auch nicht weiter eingespart.

Dennoch ist es auch für die Kitas wichtig, Energie zu sparen. Schon, weil die Kosten dafür bis jetzt deutlich angestiegen seien, so Stratmann und hat Handlungsempfehlungen an die Leitungen der Kitas geschickt, wie Energie eingespart werden kann. Die ersten Maßnahmen gibt es bereits.

So besteht auf dem Dach des Albertus-Magnus-Kindergartens im Soester Norden möglicherweise im ersten Quartal 2023 die Möglichkeit, Solarstrom zu erzeugen. Der Schaustellerverein „Soester Börde“ hat in Kooperation mit den Soester Stadtwerken Anfang November dem Kindergarten hierfür eine Photovoltaik-Anlage, die rund 6 500 kWh erzeugen kann, geschenkt.

Energie-Sparen: Im Kindergarten wissen die Kleinsten, wie es geht

Natürlich bekommen auch die Kinder das Thema Energiesparen mit. Das weiß auch Dorothee Westhoff, Leitung des evangelischen Kindergartens „Die Arche“.

Wir sprechen mit den Kindern offen darüber und teilweise bringen sie die Fragen und erstes Wissen auch schon von zu Hause mit, weil auch die Eltern versuchen, ihnen das Thema kindgerecht zu erklären. Diese Transparenz ist wirklich vorbildlich.

Dorothee Westhoff, Leitung des evangelischen Kindergartens „Die Arche“

Im Kindergarten werden die Kleinen bereits energetisch sensibilisiert, sie achten gegenseitig aufeinander und darauf, dass das Wasser beispielsweise nicht länger als nötig läuft oder das Licht zu lange brennt. Sorgen um eine Erhöhung der Beiträge, um steigende Energiekosten zu kompensieren müssten sich Eltern übrigens nicht machen: „Die Elternbeiträge haben nichts mit den Heizkosten zu tun. Diese Kosten sind voneinander unabhängig“, erklärt Westhoff.

Energie-Sparen: Nutzung der Räume von anderen Gruppen

Andere Gruppen wie etwa Vereine nutzen die Räume des Kindergartens nicht. Möglich sei das aber im Familienzentrum oder in den katholischen Kita-Einrichtungen.

Dort gibt es laut Stratmann bereits Ansätze mit den Kirchengemeinden, die Räume für andere Gruppen zur Verfügung zu stellen. Die Absprachen dafür erfolgen aber lokal, das bedeutet, dass eine mögliche Nutzung der Kita-Räume in allen Einrichtungen unterschiedlich ist.

„Sollten die Räume anderweitig genutzt werden können, gelten dafür aber ein paar Bedingungen. Unter anderem dürfen die Gruppen die Räume nur nutzen, wenn der Kita-Betrieb beendet ist und dann auch nur, wenn die Möglichkeit besteht, dass das Eigentum der Kita für andere unzugänglich ist.“ So kann die Wärme auch weiterhin genutzt werden.

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