Gründung ist vollzogen: Von neuer Energie-Genossenschaft sollen Bürger und Umwelt profitieren

Die Erneuerbare Energien Genossenschaft Hellweg-Sauerland, die am Dienstagabend, 21. März, im Rathaus der Gemeinde Möhnesee gegründet wurde, hat sich zweierlei auf die Fahne geschrieben: Durch Investitionen in nachhaltige Energieprojekte in der Region soll einerseits Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, ihren Anteil an der Energiewende zu leisten, gleichzeitig sollen sie andererseits durch den Ausbau finanziell daran beteiligt werden.
Körbecke – Gegenstand dieses aus der Taufe gehobenen Unternehmens ist die Erzeugung, Speicherung, der Vertrieb und Einkauf erneuerbarer Energien als Beitrag zur Energie- und Klimawende in der Region Hellweg-Sauerland. Zu diesem Zweck wird eine enge Kooperation mit allen für die Klimawende tätigen Akteuren angestrebt.
Diese Ziele sollen im engen Schulterschluss mit den jeweiligen Standort-Gebietskörperschaften der EE-Projekte realisiert werden; daher wird man sich den bestehenden Nachhaltigkeitszielen der Städte und Gemeinden anschließen, damit die Projekte bestmöglich auch auf übergeordnete Klimaziele einzahlen werden.
Für die formale Gründung hatten sich im Rathaus der Gemeinde Möhnesee 14 Bürger und Funktionsträger eingefunden.
Die erste Generalversammlung wählte die Mitglieder für den Aufsichtsrat der Genossenschaft (siehe Kasten). Der Aufsichtsrat wählte folgende Vorstandsmitglieder zur gesetzlichen Vertretung der Genossenschaft: Ralf Schütte, geschäftsführendes Vorstandsmitglied (hauptamtlich), Andreas Rohe, geschäftsführendes Vorstandsmitglied (nebenamtlich).
Gremien
Aufsichtsrat: Vorsitzender Bernd Wesselbaum, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Hellweg EG; Stellvertreter Christian Wolff, Rechtsanwalt. Günter Wagner, Kämmerer der Gemeinde Möhnesee und allgemeiner Vertreter der Bürgermeisterin. André Dreißen, Geschäftsführer der Stadtwerke Soest. Carsten Eiber, Bevollmächtigter für die Sparkasse Hellweg-Lippe, Bereichsleiter Firmenkunden. Edgar Rüther, Leitung Wald und Holz NRW, Soest-Sauerland. Tim Behrendt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Menden. Andreas Horstmann, Landwirt, Landwirtschaftskammer NRW, Haus Düsse.
Geschäftsführung: Ralf Schütte, hauptamtlich. Andreas Rohe, nebenamtlich. Die Genossenschaft wird beim Registergericht Arnsberg eingetragen und seit der ersten Gründungsphase von einem überregionalen genossenschaftlichen Prüfungsverband begleitet.
Der operative Geschäftsbetrieb der EEG Hellweg-Sauerland wird nach Erlangung der Rechtsfähigkeit durch Eintragung beim Registergericht Arnsberg in Kürze aufgenommen werden. Dazu muss das bereits am 10. März in einer vorbereitenden Sitzung der Gründungsmitglieder umfänglich vorgestellte Geschäftskonzept noch final durch den durch die Versammlung gewählten Prüfungsverband, Verband der Regionen, Frankfurt, geprüft und bestätigt werden. Christoph Gottwald, Rechtsanwalt dieses Genossenschaftsverbandes, hat den Gründungsprozess in allen Phasen auch mit der Teilnahme an den Gründungssitzungen begleitet.
Das bereits in Vorbereitung befindliche initiale PV-Freiflächen-Projekt in Kooperation mit den Stadtwerken Soest wird durch die gewählten Gremien in den nächsten Wochen nun ausgiebig beraten und geprüft werden.
Zwischen Hattrop und Soest sollen entlang der Bahntrasse sollen Solarmodule sauberen Strom erzeugen und ins Netz einspeisen. „Wir arbeiten da mit den Stadtwerke zusammen schon seit einiger Zeit dran“, erläuterte Schütte. Der Baustart ist gemäß vorliegender Grobplanung noch in 2023 zu erwarten. Dieses Projekt soll eine „solide wirtschaftliche Basis für die Ingangsetzung des Geschäftsbetriebes und die weiteren potenziell anstehenden Windenergieanlagen-Projekte in der Region Hellweg-Sauerland“ sichern. Für diese soll insbesondere die in Kürze auch in NRW verpflichtende Bürgerbeteiligung für Investorenprojekte angeboten werden; darüber hinaus sollen auch genossenschaftliche Kooperationsprojekte mit regionalen Akteuren und Flächeneigentümern das EE-Portfolio erweitern.
Dazu wird voraussichtlich ab Juni 2023 eine erste Zeichnungsrunde für die Anwerbung weiterer Mitglieder und Geschäftsanteile veröffentlicht. Schon mit 500 Euro kann man Mitglied werden und Stimmrecht in der Generalversammlung erhalten. Grundsätzlich gilt: Jedes Mitglied hat nur eine Stimme, egal wie hoch die Einlage war.