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Eine Portion extra Gummi: Wandergruppe entdeckt Umweltsauerei

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Illegale Müllentsorgung ist kein „Kavaliersdelikt“. Wanderer entdeckten eine große Anzahl von Altreifen im Wald bei Neuhaus
Illegale Müllentsorgung ist kein „Kavaliersdelikt“. Wanderer entdeckten eine große Anzahl von Altreifen im Wald bei Neuhaus © Soester TV

Illegale Müllentsorgung ist kein Kavaliersdelikt. Egal war es dem Umweltsünder scheinbar trotzdem, denn er entsorgte über 50 Altreifen im Wald bei Neuhaus.

Neuhaus – Diesen „Zwischenstopp“ hätte sich die Wandergruppe des Soester TV in Möhnesee-Neuhaus Anfang der Woche gerne erspart. Bei ihrer Wanderung entdeckten Sie mitten im Wald am Forsthausweg eine große Anzahl von Altreifen, die dort illegal entsorgt wurden.

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„So etwas sieht man auch nicht alle Tage. Es waren bestimmt 50 Reifen. Aufgrund der frischen Fahrzeugspuren gehen wir davon aus, dass die Reifen zwischen Sonntag und Montagnachmittag in den Wald gekippt wurden. Die Reifenspuren könnten von den schmalen Vorderreifen eines alten Traktors stammen“, mutmaßen die „Montagswanderer“ vom Soester Turn-Verein in einer Mitteilung der Gemeinde.

Eine Portion extra Gummi: Wandergruppe entdeckt Umweltsauerei

Sie fotografierten den Tatort und meldeten den Fund noch am gleichen Abend bei der Gemeinde Möhnesee. „So ein Verhalten ist vorbildlich. Nun können wir tätig werden und uns auf die Suche nach dem Verursacher machen,“ wird Bürgermeisterin Maria Moritz zitiert. Nicht nur im aktuellen Fall, auch generell bittet die Gemeinde die Bürger um Mithilfe.

Solche Vorfälle gibt es in vielen Städten: In Werl haben unbekannte Täter insgesamt rund 300 Altreifen wild entsorgt. Und auch in Lippetal wurde viel Gummi auf einem Feld südlich von Heintrop gefunden.

Neben „wilden Müllkippen“ werden auch „Altglascontainer“ im gesamten Gemeindegebiet regelmäßig zugemüllt. Ein „Hotspot“ sind die Container in Körbecke. Hier muss der Bauhof mindestens einmal die Woche illegal entsorgten Müll wegräumen. Bauschutt, alte Fliesen, kaputte Kindersitze, Möbel, Elektroschrott oder alte Farbeimer: es gibt fast nichts, was die Mitarbeiter des Bauhofs nicht schon wegräumen mussten. Grundsätzlich durchsuchen die Mitarbeiter des Bauhofs alle illegal entsorgten Gegenstände auf Hinweise, die zum Verursacher führen können.

Gemeinde sucht Verursacher: Illegale Müllentsorgung kein Kavaliersdelikt

Wird der Verursacher gefunden, muss er mit einem Bußgeld von bis zu 1 000 Euro rechnen und hat ebenfalls die Kosten der Entsorgung zu tragen. Das ist deutlich teurer, als wenn der Müll beispielsweise bei einem Wertstoffhof oder über eine Sperrmüllabfuhr entsorgt worden wäre. Werden die Täter nicht ermittelt, muss die Allgemeinheit diese Kosten – über die Müllgebühren – tragen.

Hinweise

Wer Hinweise auf illegal entsorgten Müll oder mögliche Täter hat, kann sich an das Ordnungsamt der Gemeinde Möhnesee wenden, Telefon 02924/981171 oder an t.wolff@gemeinde-moehnesee.de. Weitere Infos sind auch unter www.esg-soest.de zu finden.

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