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Synergiepark soll Gründern helfen

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Von: Astrid Gunnemann

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Dr. Franz Alfert, Besitzer der Graf Yorck Kaserne in Echtrop, will dort einen Synergiepark ins Leben rufen und Gründern ein Zuhause geben.
Dr. Franz Alfert, Besitzer der Graf Yorck Kaserne in Echtrop, will dort einen Synergiepark ins Leben rufen und Gründern ein Zuhause geben. © Gunnemann

Schon seit längerer Zeit plant Dr. Franz Alfert, der Besitzer der Graf Yorck Kaserne in Echtrop, auf dem Gelände einen Synergiepark zu etablieren. Einen Namen für dieses Projekt hat er schon: Synergiepark Graf Yorck.

Echtrop - Auch die Gemeinde Möhnesee mit ihren Gremien wie dem Bauausschuss befasst sich mit den Plänen, denn bevor es losgeht in der ehemaligen Kaserne, muss der bereits aufgestellte Bebauungsplan verabschiedet werden. Da ist die Gemeinde dran. „Das ist im Grunde nur noch eine Formalie, da alle Voraussetzungen hierfür inzwischen erledigt sind“, so Alfert. Platz ist dort oben „Auf der Alm“, so die postalische Adresse der Kaserne, genug. Schon jetzt haben sich einige kleinere Betriebe dort angesiedelt, Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr nutzen das Gelände, um Sicherheitstrainings durchzuführen.

Alfert, der gemeinsam mit seiner Frau Inhaber der in der Ex-Kaserne angesiedelten Firma Atex Brand und Explosionsschutz sowie von der Alfert Immobilien GmbH & Co. KG ist, möchte mit Beginn des neuen Jahres mit dem Synergiepark starten und hat bereits angefangen, Kontakte mit potenziellen Interessenten zu knüpfen. Geplant sind kleinere Büroeinheiten, ein Architekt aus Berlin ist bereits damit beauftragt. Alfert: „Wir müssen teilweise ehemalige Unterkunftsgebäude in kleine Büroeinheiten umfunktionieren und mit guter Dateninfrastruktur ausrüsten.“ Platz wird auch frei, weil die Polizei ihr Sicherheitstraining künftig an anderer Stelle durchführen wird.

Firmengründer: Synergien nutzen

Der Synergiepark soll eine Art eigenes Technologiezentrum in Echtrop werden, so schwebt es Alfert vor. Menschen, die eine neue Firma im technischen Bereich gründen wollen, etwa als Entwicklungsfirma, kleineres Ingenieurbüro oder Software Entwickler sollen in Echtrop eine neue Heimat finden. Laut Alfert, der Chemie studiert hat und im Bereich Sicherheitstechnik promovierte, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es sein kann, nicht als Einzelkämpfer eine neue Firma zu gründen, sondern ähnliche Probleme der Gründer zusammen anzugehen. „Man kann gemeinsam Synergien nutzen, unter den neuen Firmen untereinander und auch von unserer Firma Atex zu den neuen Firmen, das ist ganz wichtig und hilft allen.“ Junge Gründer müssten sich auf ihre Idee konzentrieren, darauf, was sie machen wollen. Aus eigener Geschichte weiß Alfert, dass es für Gründer oft schwierig sei, wenn sie an einem Auftrag arbeiten und schon an den Folgeauftrag denken müssen. Man müsse sich auch um die Akquise von neuen Aufträgen kümmern, während man sich auf die Abarbeitung der ersten schönen Aufträge konzentriere – ein Mangel dort sei die häufigste Ursache von Pleiten in jungen Unternehmen. Auch dazu könnten Synergien genutzt werden. Zudem könnten Vertriebswege gemeinsam beschritten werden. Dazu könnten die Gründer auch Vertriebsschienen nutzen, die durch Alferts Firma Atex rund um den Globus schon existieren, denn die Firma ist europäisch und weltweit vernetzt und hat Niederlassungen in den USA, Australien, Neuseeland, Japan, England, Brasilien und Spanien, sowie Vertretungen in vielen anderen Ländern. Atex beschäftigt weltweit etwa 250 Arbeitnehmer, rund 100 davon in Deutschland.

Alfert will den Gründern ganz aktiv helfen, auch in Zusammenarbeit mit der IHK. Denn laut IHK habe das Gründungsinteresse in Deutschland spürbar nachgelassen. Die IHK berichtet, mehr Personen wollten zunächst nebenberuflich starten. Auch wegen Corona seien viele Gründungen zurückgestellt worden. Diesem Trend – sowie dem Fachkräftemangel am Markt – möchte Alfert entgegenwirken. Die technischen Voraussetzungen für den Synergiepark lägen vor: Dort, wo früher Patriot-Raketen stationiert waren, stehen nach Beendigung der derzeitigen Ausbauphase mehr als 70 Glasfaseranschlüsse zur Verfügung. Alfert: „Das ist eine tolle Kapazität und würde sogar für die Ansiedlung eines kleinen Rechenzentrums reichen.“

Platz ist in der Yorck-Kaserne genug: Das Gelände mit 68 Gebäuden ist rund 35 Hektar, das heißt 350 000 Quadratmeter, groß.

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