Ob in den kommenden Wintermonaten wieder verstärkt Menschen aus der Ukraine auch in die Gemeinde Möhnesee kommen – etwa weil die zivile Infrastruktur zerstört ist und die Menschen häufig ohne Strom, Wasser und Heizung leben müssen – sei ungewiss, meint Uwe Beißner. Wie sich die Flüchtlingssituation in den kommenden Monaten entwickle, könne man schlecht vorhersagen.
In den ersten Monaten des Ukraine-Krieges sammelte der Runde Tisch Möhnesee verstärkt Sachgüter wie Decken und Schlafsäcke, Taschenlampen und Verbandsmaterial, Medikamente, aber auch Kettensägen und Stromerzeuger. Über einen polnischen Bekannten wurden die Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert.
Diese Fahrten, so Beißner, seien inzwischen viel seltener geworden. Etwa im monatlichen bis sechswöchigen Rhythmus werde von Möhnesee aus eine Fahrt mit Sachspenden gestartet. Beißner vermutet, dass über Spenden inzwischen so viel Geld gesammelt worden sei, dass Hilfsorganisationen die Menschen in der Ukraine mit diesen Gütern versorgen können. „Wir vom Runden Tisch sammeln nur Sachspenden“, stellt der Vorsitzende klar.
Der Runde Tisch wirbt dennoch um weitere Sachspenden, die die Geflüchteten für die Einrichtung ihrer Wohnungen benötigen. Wichtig sei vor allem Hausrat wie Geschirr und Elektrogeräte. Dabei stünden besonders Dinge für Kinder im Fokus. „Stark nachgefragt sind Kinderwagen und Kindersitze fürs Auto, aber auch Spiele und Spielzeug für die Kleinen“, so Beißner. Kleidung für Kinder, aber auch für Erwachsene, vor allem für Männer, werde ebenfalls benötigt in der Kleiderkammer des Runden Tisches. „Wir sind natürlich dankbar für die Spenden, die uns die Bürger bringen.“
Auf eine steigende Zahl von Flüchtlingen ist die Gemeinde Möhnesee eingestellt. Bereits Anfang September wurden die ersten Wohncontainer unterhalb der Möhnesee-Schule aufgestellt. Dort finden rund 60 Geflüchtete Platz. In den bereits bestehenden Übergangswohnheimen sei noch einmal Platz für 80 Menschen. Die alten Übergangswohnheime seien aber stark in die Jahre gekommen und müssten dringend saniert werden, so Beißner.
Die neu aufgestellten Container in Körbecke sind zurzeit noch nicht bezogen, einige wenige Restarbeiten müssen noch erledigt werden. Beißner als Vorsitzender des Rundes Tischs geht aber davon aus, dass sie Anfang des kommenden Jahres bezogen werden. Geplant ist auch, die Container mit Photovoltaik-anlagen auszurüsten, damit so Strom gewonnen werden kann.