Hörbar resigniert zeigt sich auch Ulrich Grüterich, Kapitän und Eigner der MS Möhnesee. Sicher, dass er zu Ostern eine Fuhre Touristen nach der anderen übers Gewässer würde schippern können, damit rechnete er eh nicht mehr: „Das wäre ja ohnehin nur möglich gewesen als reiner Linienverkehr wie in Bus und Bahn mit Maske und ohne Gastronomie. Aber ob das Sinn macht, das ist eine andere Geschichte.“
Er kritisiert die Regierung scharf: „Ich weiß nicht, wie die sich vorstellen, wie es weitergehen soll. Wir haben uns an alle Hygienevorschriften gehalten, dabei erfolgen die Infektionen hauptsächlich im privaten Umfeld. Alles ist endlich – auch das Geld.“ Er könne schwer einschätzen, wie lange er das finanziell noch durchhält, „doch letztendlich sehe ich mein privates Geld auf dem Tisch. Und auch das ist begrenzt. Man kann natürlich sagen: Wenn ein Betrieb platt ist, kommt dafür irgendwann ein anderer und macht einen neuen auf. Doch für die Leute, die dabei auf der Strecke bleiben, ist solch’ eine Haltung absolut nicht in Ordnung.“ Seine Mitarbeiter hat er auf Kurzarbeit eingestellt, „und wenn wir im April alle mit 100 Prozent Kurzarbeit starten, dann ist das so und nicht zu ändern.“