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Maria Moritz darf jetzt auch trauen

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Von: Astrid Gunnemann

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Bürgermeisterin Maria Moritz hat eine Fortbildung absolviert und darf jetzt auch Trauungen vornehmen.
Bürgermeisterin Maria Moritz hat eine Fortbildung absolviert und darf jetzt auch Trauungen vornehmen. © Peter Dahm

Der Frühling ist da und auch der Wonnemonat steht vor der Tür: Zeiten, in denen Paare sich gerne das Jawort geben und Hochzeit feiern. Seit dem Umbau vor ein paar Jahren verfügt auch das Rathaus über ein Trauzimmer auf der ersten Etage mit offenem Blick auf den Pankratiusplatz und die Pankratiuskirche.

Möhnesee - Im Februar hat Bürgermeisterin Maria Moritz eine mehrtägige Fortbildung absolviert: Sie darf nun auch Trauungen im Standesamt der Gemeinde vornehmen. „Das war schon lange ein Traum von mir, eigentlich hatte ich mir die Fortbildung für nächstes Jahr vorgenommen, aber jetzt doch vorgezogen“, berichtet die Bürgermeisterin.

Die Idee dazu hatte sie schon lange, doch nun zog sie auch wegen fehlender Personalkapazitäten die Fortbildung vor. Moritz verstärkt damit das Team, das im Rathaus trauen darf. Brigitte Schulte ist die hauptverantwortliche Standesbeamtin im Rathaus. Anja Baumann übernimmt in Krankheitsvertretung zurzeit die Aufgaben. Auch Christoph Koch, der Leiter des Fachbereichs 1, zentrale Dienste, Ordnung und Soziales ist berechtigt, Trauungen vorzunehmen. Anja Baumann unterstützt Maria Moritz, die zurzeit bei Trauungen hospitiert. „Ich kann viel von ihr lernen“, sagt Moritz.

Heiraten am See sei durchaus ein Thema, sogenannte „Ambiente-Trauungen“ seien immer mehr nachgefragt, nicht nur am Möhnesee. Ideen gebe es, die in Richtung Trauung auf dem Schiff, dem Seepark, in Gaststätten oder an anderen besonderen Orten der Gemeinde liefen. „Aber das ist alles noch Zukunftsmusik“, stellt Moritz klar. Tatsache ist, dass in Körbecke auch standesamtliche Trauungen im Stockebrandschen Haus angeboten werden, für die Paare, die ein historisches Ambiente vorziehen.

Bei der Fortbildung, die an der Akademie für Personenstandswesen in Bad Salzschlirf stattfand, waren 17 Teilnehmer, „darunter auch ein Bürgermeisterkollege aus dem Kreis Soest“, erzählt Moritz. Das Seminar „Eheschließungsrecht für Bürgermeister“ sei unter Moritz’ Kollegen beliebt.

Mitgebracht hat sie eine dicke Mappe mit zahlreichen Regeln und Gesetzen zum Personenstandsrecht in Deutschland. „Es waren viele Themen, die da auf den Tisch kamen.“ Zunächst müsse die Ehetauglichkeit der Paare rechtlich überprüft werden, etwa, dass einer der Partner nicht schon verheiratet ist. Knifflig werde es auch, wenn ein Partner aus dem Ausland kommt, auch da müssten Papiere geprüft werden. Auch Scheinehen seien ein Thema. Wie dürfen sich die Paare nennen? Wie funktioniert die Namensführung der Kinder? Auch da sei nicht alles erlaubt. Nachgehakt werde auch, ob bei dem Paar, das vor den Standesbeamten tritt, nicht eine zu enge verwandtschaftliche Beziehung besteht. Bekanntlich ist eine Heirat unter Verwandten in erster Linie nicht erlaubt. Meldet sich ein Paar zur Trauung im Rathaus an, werden die mitgebrachten Formulare überprüft. Aber die Bürgermeisterin will die Paare bei der Anmeldung auch nach persönlichen Dingen fragen, denn sie findet es wichtig, bei der Traurede persönliche und individuelle Worte zu finden. Es gebe viele Formalitäten zu beachten im Vorfeld aber auch während der Trauung, so Moritz. So werde während der Trauung eine Niederschrift getätigt, die, nachdem die Brautleute sich das Jawort gegeben haben, verlesen und unterzeichnet wird. Diese Urkunde kommt ins Stammbuch und wird dem Paar übergeben.

Nach all den Formalitäten soll ein schöner, emotionaler Abschluss der Trauung erfolgen, so möchte es Maria Moritz, dazu zähle ein Gedicht oder ein Vers, bevor die Gesellschaft feiert.

Noch weiß Maria Moritz nicht genau, wann ihre erste Trauung ist, vermutlich im Mai, meint sie. „Ich freue mich auf meinen ersten Einsatz“, sagt sie. Ein kleines bisschen nervös sei sie aber schon.

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