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Erste Boote werden zu Wasser gelassen

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Von: Astrid Gunnemann

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Christian Becker verleiht Tretboote im Seepark – ein
Christian Becker verleiht Tretboote im Seepark – ein  Foto aus Sommertagen. © aus Sommertagen. Foto: Becker

Noch ist das Wetter bescheiden, von echtem Frühling ist wenig in Sicht und der April macht seinem Image alle Ehre: „April, April, macht was er will.“ Doch die Bootsverleiher am Möhnesee bereiten sich auf den Saisonstart vor und haben bereits jetzt alle Hände voll zu tun, damit es bald heißen kann „Schiff ahoi“.

Möhnesee – So sind zum Beispiel Sven Höcker und sein Team bereits fleißig dabei, die Boote ins Wasser zu lassen. Die Bootsvermietung Höcker bietet drei Bootstypen zum Verleih an: Segelboote, Elektroboote und Tretboote. „Etwa die Hälfte der Boote sind bereits im Wasser, die andere Hälfte lassen wir nach und nach in den See“, sagt Inhaber Sven Höcker.

Der Bootsvermieter steht sozusagen „Gewehr bei Fuß“: Sollte es in den Osterferien bei Temperaturen um 18 bis 20 Grad warm werden und die Sonne sich zeigen, startet auch der Bootsverleih. Zur Not würde dann auch mal eine „Nachtschicht“ eingelegt werden. „Ich informiere mich natürlich täglich, wie das Wetter wird und wir bereiten uns vor“, sagt Höcker und hofft auf frühlingshafte Osterferien. Seit dem 1. April ist das Restaurant am Körbecker Südufer startklar. Alle Boote will Höcker zum offiziellen Saisonstart am 1. Mai im Wasser haben. Er kennt die Segler gut und weiß: Die stechen jetzt schon in See, auch bei niedrigen Temperaturen. Nur Regen hält sie ab.

Die Boote lässt Höcker in einem Lager in Soest überwintern. Nach und nach holt er sie an die Möhne. Für das Abholen, das Aufladen, die Fahrt an den Möhnesee und das Zuwasserlassen benötigt er bei einem Tretboot nur eine Stunde, für das Elektroboot etwa zwei Stunden. Bis das Segelboot voll funktionsfähig loslegen kann, vergehen rund drei Stunden.

Für die neue Saison wurden von Sven Höcker einige Boote ausgetauscht und sechs neue Stand-up-Paddling-Boards angeschafft. Stand-up-Paddling stehe weiterhin am Möhnesee hoch im Kurs.

Windsurfing bietet Höcker schon seit einigen Jahren nicht mehr an – das sei zu personalintensiv und Personal sei wie in allen Branchen knapp. Wenn jemand Windsurfen möchte, schickt Höcker ihn nach nebenan zur Windsurf-Schule „Wild Boards“.

Auch Christian Becker will seinen Bootsverleih an Karfreitag starten. Der Anbieter verschiedener Events rund um den See hat seinen Platz direkt am Seeufer im Seepark in nächster Nähe zur Pfeffermühle am See. „Je nach Wetterlage möchten wir in dieser Karwoche die Vermietung wieder starten“, sagt der Ellingser. Fürs Zuwasserlassen der Boote braucht Beckers Team etwa zwei Tage. In den vergangenen Wochen habe man die Zeit genutzt und die Boote in der Halle auf technische Ausfälle überprüft. „Das macht man immer nach dem Winter, bevor man sie aus der Halle holt und nicht, wenn die Saison endet und sie für den Winter fertig gemacht werden“, erklärt Becker. Er kennt seine Kunden und weiß: „Wenn es kalt ist, aber die Sonne scheint, kommen die Kunden und stechen in See. Ist es warm, aber es regnet, bleiben sie den Mietbooten fern.“

Der Steg sei bereits fertig für die beginnende Saison, am Montag, 3. April, werden die Boote zu Wasser gelassen. Becker und sein Team verfügen über insgesamt 24 Boote: 19 Tretboote und fünf Elektroboote. Ein Serviceboot liegt immer am Steg und wird nicht vermietet. Es dient als Rettungsboot und soll im Fall der Fälle Menschen retten oder auch technische Hilfe bei einem Ausfall leisten.

Vor allem die Elektroboote stehen bei Beckers Kunden hoch im Kurs. Früher habe er auch Ruderboote im Angebot gehabt, aber die Nachfrage danach sei eher mau gewesen. Jetzt hat er sie in die beliebten Motorboote umfunktioniert. Diese Motorboote darf man übrigens ohne einen Bootsführerschein fahren, da sie unter 15 PS stark seien. Erst ab 15 PS benötigten die Freizeitkapitäne einen Führerschein.

Reservierungen kann man bei Beckers Bootsverleih nicht tätigen. Es gilt sich anzustellen, auch wenn es bei schönem Wetter voll ist. Becker: „Das würde sonst zu bösem Blut führen, wenn einige Leute einfach an der Schlange vorbeigewunken werden.“

Noch regnet es, ist das Wetter unfreundlich, doch das kann sich schnell ändern. Sven Höcker und Tochter Cara pumpen schon mal ein Stand-up-Paddling-Board auf und bereiten sich auf die Saison vor.
Noch regnet es, ist das Wetter unfreundlich, doch das kann sich schnell ändern. Sven Höcker und Tochter Cara pumpen schon mal ein Stand-up-Paddling-Board auf und bereiten sich auf die Saison vor. © Peter Dahm

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