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Bienenfutter aus dem Automaten

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Von: Astrid Gunnemann

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Florian, Wilfried Haarmann und Kathleen Tijtgat-Haarmann haben den ersten Automaten für Bienenfutterpflanzen an der Brückenstraße 10 in Körbecke in der Gemeinde Möhnesee aufgestellt.
Florian, Wilfried Haarmann und Kathleen Tijtgat-Haarmann haben den ersten Automaten für Bienenfutterpflanzen an der Brückenstraße 10 in Körbecke in der Gemeinde Möhnesee aufgestellt. © Peter Dahm

Früher konnte man sich – wer denn mochte – einen Kaugummi an diesem Automaten ziehen. Heute liegen die Dinge anders und der Apparat wurde ganz im Sinne der Ökologie umfunktioniert: In Körbecke, an der Brückenstraße 10, hat Familie Haarmann den ersten Automaten mit Bienenfutterpflanzen in der Gemeinde Möhnesee aufgestellt.

Körbecke - Der „Kunde“ kann zwischen zwei verschiedene Sorten an Wildblumenmischungen wählen. „Hier blüht Deinem Garten etwas“, so steht es auf dem Automaten geschrieben. Florian Haarmann und seine Freundin Lina Uhe sowie Wilfried Haarmann und seine Frau Kathleen Tijtgat-Haarmann hatten die Idee, dort an der Brückenstraße den Bienenfutterpflanzen-Apparat anzubringen. „In Soest gibt es einen Verein, der schon so einen Automaten aufgestellt hat, das fanden wir alle toll und wollten so etwas auch für die Gemeinde Möhnesee etablieren“, sagt Florian Haarmann, der mit seinem Vater einen Garten- und Landschaftsbau betreibt.

Lina Uhe hat den ausgedienten Kaugummi-Automaten über Ebay-Kleinanzeigen gekauft. Dann wurde das Gerät generalüberholt und gereinigt. „Die kleinen Plastikkugeln mit dem Kaugummi waren noch drin. Wir haben jede einzelne aufgemacht, den Kaugummi entfernt und mit je zwei Gramm Wildblumensamen aufgefüllt. Alles in Hand- und Familienarbeit“, erzählt Kathleen Tijtgat-Haarmann mit einem Schmunzeln. Die Kaugummi-Sorte war „Center Shock“ – „ein schrecklich saures Zeug“, so Kathleen Tijgat-Haarmann. Sie betreibt eine Naturheilpraxis an der Brückenstraße in direkter Nähe zum Bienenfutter-Automater, so dass der Standort für den Bienenfutter-Automaten schnell gefunden war.

Eine kleine Fläche rund um den Automaten haben Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbaus Haarmann schon im vergangenen Jahr als naturnahe Wildblumenfläche hergerichtet. Wo früher Kies war, schwirren heute Bienen, Hummeln und andere Insekten um Blumen und Stauden wie Himmelsleitern, Pfingstrosen, Erdbeeren, Sonnenhut, Verbenen, Schafgabe und Thymian.

Samen für diese und andere mehr- und einjährige Pflanzen befinden sich auch in der Samenkugel, die man für 50 Cent am Apparat „ziehen“ kann. Die Blumen auf den Apparat hat eine Auszubildende mit viel Liebe gemalt.

Die Samen bestehen aus der „Tübinger Mischung“ und stammen von der bekannten Saatgutfirma „Kiepenkerl“, Am Automaten ist ein QR-Code angebracht, den die Kunden scannen können und so mehr über die Samen und dessen korrekte Aussaat und Pflege erfahren. „Wir haben den Kugeln mit den Samen auch einen kleinen Beipackzettel zugefügt, wo alles beschrieben ist, wie man das Beet vorbereitet und die Pflanzen großziehen kann“, sagt Florian Haarmann.

Bis jetzt, nach gut zehn Tagen, sei der Bienenfutter-Automat gut angenommen worden, sagen Florian und Wilfried Haarmann. Das könne man daran erkennen, dass der Apparat nur noch zu einem Drittel gefüllt sei. Bald müsse nachgefüllt werden. Der Automat stehe an einer günstigen Stelle, denn dort, gegenüber dem Seepark kämen viele Menschen und Besucher vorbei, die auch spontan eine Samenkugel kaufen, so Familie Haarmann.

„Einige haben schon danach gefragt, ob es möglich sei, eine Rückgabestation für die kleinen Plastikkugeln am Automaten anzubringen, aber viele Kunden nehmen die Kugeln auch mit nach Hause“, sagt Wilfried Haarmann. Wer aussäen möchte, sollte das noch im Juni tun, denn für die Aussaat sei es sonst zu spät im Jahr. Familie Haarmann plant, den Automaten nachzufüllen für den Sommer.

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