Für Wilms sind die Beschilderungen und die Aussagen widersprüchlich. Dass Autofahrer den Bereich am Restaurant missverständlich als gebührenfreie Parkzone bewerten, habe sich nach dem Restaurantbesuch direkt gezeigt. Mehrere Fahrer hätten gemeint, sie bräuchten kein Ticket. Erst nach seiner Warnung und dem Hinweis, der Kontrolleur sei noch vor Ort, hätten sie Parkscheine gezogen, so Wilms.
Faruk Fejzaj, Inhaber der Pfeffermühle am See, bestätigt, dass Gäste öfters über die Parkscheinpflicht im Unklaren sind, obwohl die Gemeinde das Schild mit dem Piktogramm aufgestellt habe. Das Schild mit dem Piktogramm wird nach Wilms Einschätzung leicht übersehen. Mit einer richtigen Beschilderung wäre zudem kein Schild mehr aufgestellt. „Das ist ein bisschen wie eine Falle“, findet der Soester. Zehn Knöllchen machten schnell 200 Euro für die Gemeinde aus.
Bleibt also die Frage, warum die Regelungen zur Parksituation für die Autofahrer nicht eindeutiger gestaltet werden können. Die Gemeinde erklärt, dass auf dem betroffenen Parkplatz mit zwei gut sichtbaren Hinweisschildern und dem Text „Gib dem Ärger keine Chance! Parkschein ziehen!“ die Besucher eindeutig daran erinnert werde, dass ein Parkticket gezogen werden muss.
Die Schilder seien von der Gemeinde nach Eröffnung der Pfeffermühle sogar extra aufgestellt worden, damit die Besucher dort kein „Knöllchen“ kassieren. „Aus Sicht der Gemeinde ist die Beschilderung dort eindeutig, wir prüfen aber gerne gemeinsam mit dem Kreis als zuständiger Straßenverkehrsbehörde, Art und Umfang der Beschilderung“, erklärt Anja Hillmann. Die Gemeinde dürfe nicht eigenmächtig amtliche Verkehrsschilder aufstellen. Dies müsse in Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde erfolgen.