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Archemed eröffnet Herzensprojekt: Intensivstation für Kleinkinder eingeweiht

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Von: Achim Kienbaum

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Bis zu zwölf schwerstkranke Kinder können auf der neuen Intensivstation nach europäischen Standards medizinisch versorgt werden.
Bis zu zwölf schwerstkranke Kinder können auf der neuen Intensivstation nach europäischen Standards medizinisch versorgt werden. © archemed

Es war eine anstrengende Drei-Tage-Reise von Möhnesee nach Eritrea für Peter Schwidtal, aber der Anlass war dem Vorsitzenden des Vereins „Archemed“ alle Strapazen wert: Nach sechs Jahren Planung und Bau wurde in der Hauptstadt Asmara eine Intensivstation für Kinder eröffnet – ein absolutes Herzensprojekt des Vereins und ein Meilenstein für die medizinische Versorgung von Kindern in dem bitterarmen Land.

Möhnesee – Es war ein alles andere als leichter Weg gewesen, bis es jetzt endlich losgehen konnte und die Ärzte und Pflegerinnen die ersten kleinen schwerstkranken Patienten auf der Station in Empfang nehmen konnten. Vor allem die lange Zwangspause durch die weltweite Coronapandemie, aber auch immer wieder neue bürokratische Hindernisse hatten mehrfach zu Verzögerungen geführt.

Begleitet wurde Peter Schwidtal von Dirk Reinhardt von der Soester Firma AEB – er hat nicht nur eine Software im Archemed-Depot in Echtrop installiert, sondern jetzt auch für die Materiallager von Archemed in Eritrea. Dazu machte sich auch eine Gruppe von Handwerkern aus Aschaffenburg mit auf den langen Weg, die vor Ort buchstäblich bis wenige Minuten vor der Eröffnung wichtige letzte Arbeiten in der neuen Intensivstation des Orotta Hospitals erledigten.

Für Peter Schwidtal kann der Stellenwert der neuen Intensivstation gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. „Es ist einfach großartig, was hier entstanden ist“, freut er sich über das Ergebnis – das nicht zuletzt auch mit der finanziellen Unterstützung durch den RTL-Spendenmarathon vor einigen Jahren möglich wurde.

Wo früher die Räumlichkeiten in völlig unzureichendem Zustand waren – der Putz war von den Wänden gebröckelt, die Türen zerfressen, häufige Stromausfälle an der Tagesordnung – bietet heute die erste nach europäischen Standards arbeitende Intensivstation für bis zu zwölf Kinder zuvor völlig ungeahnte Möglichkeiten der medizinischen Versorgung.

Dabei betonten Peter Schwidtal und alle anderen Gäste aus Deutschland, die bei der offiziellen Einweihung der Station dabei waren, an die Adresse ihrer Gastgeber, was in den Jahren der Zusammenarbeit ohnehin immer deutlicher geworden war: „Es ist eure Klinik, es sind eure Kinder. Es ist euer Projekt, nicht unseres.“

Vor allem aber ist es ein Projekt, dass für viele Kinder den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten wird.

So sahen die Räume der neuen Station früher aus.
So sahen die Räume der neuen Station früher aus. © Privat

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