Und genau da wollen sie mit ihrer „Interessengemeinschaft“ ansetzen, um den besonders in den Sommermonaten problematischen motorisierten Verkehr in Ufernähe zu reduzieren: „Wir müssen es schaffen, dass Auto- und Motorradfahrer den See gezielt ansteuern, weil sie hier zumindest ein paar Stunden verweilen wollen – und nicht, weil sie nur eine Runde um den See drehen und dann weiterfahren wollen“, erklärt Bernd Leifert.
Auf einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 16. August, um 19 Uhr in der Scheune von Eberhard Eickhoff am Fährenweg will die Interessengemeinschaft der Seestraßen-Anwohner ihre Vorschläge vorstellen und zur Diskussion stellen. Sie hoffen darauf, dass von Teilnehmern auch weitere Ideen kommen, die dann ebenfalls mit in den Maßnahmenkatalog aufgenommen werden können. Ausdrücklich eingeladen zu der Veranstaltung, darauf legen die Initiatoren Wert, sind auch Politik und Verwaltung aus der Gemeinde.
Weil sie nicht das Gefühl haben, dass die bisherigen Lösungsversuche von Politik und Verwaltung in dieser Richtung etwas erreicht hätten, machen sie nun selber einige Vorschläge und hoffen darauf, dass die wenigstens versuchsweise mal auf ihre Wirksamkeit getestet werden können.
Alle haben das Ziel, den Verkehr weg vom See um den Körbecker Ortskern herum zu leiten – und damit den Rundkurs in Ufernähe dauerhaft zu unterbrechen.
Die Vorschläge
- Wer von den Parkplätzen am Seepark auf die Seestraße fahren will, muss nach links abbiegen, weg vom Zentralort in Richtung Schnapps Hof. Dort könnten Autos und Motorräder in Richtung Norden über die Haar in alle Richtungen weiterfahren – natürlich auch nach Körbecke.
- Der Abschnitt der Seestraße zwischen den beiden Kreisverkehren in Körbecke wird gesperrt, und zwar vom Seepark kommend schon vor dem Kreisel, damit die Masse des Durchgangsverkehrs nicht über die Brückenstraße in den Ortskern geleitet wird.
- Der Abschnitt der Seestraße zwischen dem Stockumer Damm und Körbecke wird zur Einbahnstraße, befahrbar nur noch in westlicher Richtung. Vom Damm kommend darf der Verkehr aber nur geradeaus fahren oder nach rechts abbiegen.
Für die Mitglieder der Interessengemeinschaft sind das Maßnahmen, die sie für wirkungs- und maßvoll halten und die es verdienen würden, umgesetzt zu werden, um die Lebensqualität sowohl der Möhneseer als auch der Feriengäste in der Gemeinde spürbar und dauerhaft zu erhöhen.
Eine wirkliche Chance dafür aber sehen sie nur, wenn gleichzeitig ein umfassendes Verkehrskonzept entwickelt würde, das auch dem Selbstverständnis der Gemeinde als Ort der Erholung und Freizeitgestaltung Rechnung trage. „Und das muss dann auch offensiv kommuniziert werden“, ist eine weitere Forderung der Interessengemeinschaft.
Und natürlich, so Ferdinand Aßhoff abschließend, müsse die Gemeinde auch die Baulast für die Seestraße übernehmen.