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Wirtschaftswegekonzept für die Gemeinde: Verwaltung fragt Bürger

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Von: Karin Hillebrand

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Wirtschaftswegekonzept Ge-Komm Infrastruktur Bürgerbeteiligung
Jeder Weg ist mit einer Nummer gekennzeichnet. Ein Klick auf den Weg öffnet die hierzu erfassten Daten. Eine Legende zeigt die Wegekategorien, unterteilt in Ist- und vorläufige Soll-Werte. © Ge-Komm GmbH

Welcher Wirtschaftsweg ist wichtig und welcher eher nicht? Fragen, zu deren Beantwortung Verwaltung und Planungsbüro auf das Detailwissen der Bürger setzen. Bis Ende Februar läuft die Bürgerbeteiligung.

Hovestadt – Auf die Gemeinde kommen große Investitionen zu, ein nicht unerheblicher Teil davon wird zur Instandhaltung der Wirtschaftswege benötigt werden. Daher lässt die Verwaltung ein Konzept erstellen, welches das Wirtschaftswegenetz bedarfsgerecht erfassen soll. Die Versammlung im Hovestädter Albertussaal am Dienstag, 17. Januar, leitete nun die Bürgerbeteiligung ein, denn gerade das Detailwissen des Einzelnen ist jetzt gefragt.

„Wir schauen aus der Vogelperspektive auf die Gemeinde. Nun ist es wichtig, die Bürger zu beteiligen, denn sie können uns das Detailwissen geben und sagen, welche Wege wie genutzt werden“, sagt Eduard Schwarz von der Ge-Komm GmbH. Das Unternehmen hat zunächst einen Konzept-Entwurf erstellt, der nun unter Beteiligung der Bürger weiterentwickelt werden soll.

Zugriff auf Karte

Bis Ende Februar besteht die Möglichkeit Kommentare zu einzelnen Wegen abzugeben. Hierfür stellte Schwarz die Plattform wirtschaftswegekonzept.de vor, ein von Ge-Komm entwickeltes digitales Werkzeug zum Dialog mit den Bürgern. Wer sich hier registriert erhält einen Zugriff auf die Karte mit dem bisher erfassten Wirtschaftswegenetz. Zu deren Erstellung wurden verschiedene Daten erfasst: Aus der Liegenschaftskarte der Gemeinde geht hervor, welche Flächen in öffentlicher Hand liegen und welche zu Privatbesitz gehören; mit topographischem Kataster konnten Längen abgefragt und Statistiken erstellt werden; ein Luftbild zeigte, ob eine Fläche landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich genutzt wird.

Verschwunden

Anschließend konnte das Team die Wege abfahren und vor Ort ihren Zustand begutachten. Alle 20 bis 50 Meter wurde ein Foto aufgenommen, die Lage der Wege überprüft. „Manche Wege sind zwar in der Karte eingezeichnet, in der Realität aber gar nicht mehr vorhanden“, erläutert der Landschaftswissenschaftler. Bislang hat das Team rund 400 Kilometer an gemeindlichen und privaten Wirtschaftswegen in den Konzeptentwurf aufgenommen.

Aber auch die Nutzergruppen wie Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, erneuerbare Energien sowie die Nutzungshäufigkeit durch die Gruppen wurden bei der Erstellung berücksichtigt. Zusammen mit weiteren Daten entstand eine Kategorisierung, aus der sich Prioritäten ablesen lassen. Die Kategorisierung wird im Abgleich mit Angaben aus der Bürgerbeteiligung weiter entwickelt.

Die Bürger-Kommentare werden von Experten, unter anderem von der Feuerwehr, aus dem Tourismus oder aus Verwaltung und Politik, überdacht. Das fertige Konzept ist zukünftig eine Planungsgrundlage für die Verwaltung, insbesondere können so finanzielle Mittel entsprechend der Bedeutung einzelner Wege verplant werden.
Darüber hinaus ist dieses Konzept dringend erforderlich, um größere Fördersummen beantragen zu können. Hierzu muss es abschließend von der Bezirksregierung anerkannt werden.

So geht‘s zur Bürgerbeteiligung

Unter www.wirtschaftswegekonzept.de registrieren und einloggen. Kurze Videos zeigen die Schritte zum Erstellen des vorläufigen Konzepts, Kapitel 5 stellt die Wegekategorien genauer vor. Im Kommentarbereich können bis Ende Februar mit Angabe der Wegenummer oder des Namens Hinweise zu dem betreffenden Weg hinterlassen werden. Die Ergebnisse aus der Beteiligung werden später gesammelt öffentlich gemacht.

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