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Vorvermarktung für weiteren Breitbandausbau gestartet

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Von: Karin Hillebrand

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Westconnect EON Vorvermarktung FFTH Glasfaserkabel Infoabend
Die Infoabende, wie hier in der Gemeinschaftshalle in Oestinghausen, waren sehr gut besucht. © Karin Hillebrand

In der Gemeinde soll der Breitbandausbau weitergehen. Jetzt fanden Informationsabende für Lippborg und Oestinghausen statt.

Oestinghausen/Lippborg – Am 1. Januar startete die Westconnect GmbH, eine Tochterfirma von EON, daher in den beiden Orten mit der Vorvermarktung für den „Fiber to the Home“-Ausbau (FFTH). Gemeint ist hiermit der Ausbau des Glasfaserkabels bis in die Wohnung. Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde und Mitarbeiter von Westconnect/EON luden für Mittwoch und Donnerstag, 11. und 12. Januar, zu Infoabenden in den Lippborger Hof Willenbrink beziehungsweise in die Gemeinschaftshalle nach Oestinghausen.

Beide Veranstaltungen wurden mit großem Interesse angenommen, was Wirtschaftsförderer Hans-Joachim Hobrock sehr zuversichtlich stimmt: „Der Saal bei Willenbrink war einfach voll. Leider mussten wir einige Leute auf den Termin in Oestinghausen vertrösten.“ Rund 150 Interessierte fanden in dem Gasthof Platz, so Johannes Kobeloer. Man habe einigen vor Veranstaltungsbeginn noch schnell ein paar Fragen beantwortet.

Einen Abend später schafft der Westenergie-Kommunalbetreuer in der Gemeinschaftshalle von Oestinghausen weitere Stühle heran, denn auch hier herrscht reges Interesse an dem Breitband-Angebot. Wirtschaftsförderer Hobrock erkennt ein paar der tags zuvor Abgewiesenen wieder, begrüßt diese ganz ausdrücklich.

Langsames Internet

Unter den Anwesenden befindet sich auch Konditorei- und Bäckermeisterin Vera Christiani, die nicht nur privat ein eher langsames Internet hat: „Heute läuft geschäftlich fast alles über das Internet. Wir haben Computerkassen – da dauert es schon mal, bis die Kassenlade aufgeht.“ Auch der Oestinghauser Jörg Hegemann ist eher unzufrieden: „Unser Internet ist nicht schnell und läuft nicht stabil. Bislang war hier aber nichts Schnelleres verfügbar.“ Er möchte sich einfach informieren, letztlich gehe es auch um die Kosten.

Ein paar Reihen vor ihm diskutieren drei junge Männter, ob das Highspeed-Internet von EON notwendig ist oder nicht, denn eigentlich verfügen sie über ein schnelles Internet. Sie kommen aus Oestinghausen, sind aber an einen einzigen Anbieter gebunden. „In den Außenbereichen läuft ein von Bund und Land geförderter Ausbau, der sogenannte dritte und sechste Call“, erklärt Hobrock im Vorfeld des Infoabends. „Hier werden Anschlüsse zu Haushalten gelegt, die unter einer Datenübertragungsrate von 35 Mbit liegen.“ Kunden seien hierbei nicht verpflichtet, einen Vertrag abzuschließen, der Großteil sei bereits erschlossen.

Eigenwirtschaftlicher Ausbau

Die Westconnect GmbH baut das Breitbandnetz in Kommunen aus, der Vertrieb der Internetprodukte erfolgt durch EON. Hierbei handelt es sich um einen eigenwirtschaftlichen Ausbau. „Damit es für das Unternehmen wirtschaftlich ist, muss eine Vorvermarktungsquote erfüllt werden, dann erst wird mit den Arbeiten begonnen“, fährt Hobrock fort.
Für Lippborg bedeutet dies: Es gibt 665 Adressen, denen 1093 Wohn- und 92 Geschäftseinheiten zuzurechnen sind. 40 Prozent davon, das sind fast 480 Einheiten (Haushalte oder Geschäfte), müssen zuvor einen Vorvertrag mit EON abschließen, damit die Glasfaserleitungen bis in die Wohnungen verlegt werden.

Vorvermarktungsquote

Für Oestinghausen sind es 621 Adressen mit 930 Wohn- und 89 Geschäftseinheiten. Zur Erfüllung der Quote müssen hier etwas über 400 Kunden einen Vorvertrag abschließen. Die Vorvermarktung läuft bis zum 31. März. Wer bis dann einen solchen Vertrag unterzeichnet hat, bekommt den Glasfaseranschluss kostenfrei gelegt. Entschließt sich jemand danach für einen solchen Anschluss, zahlt er den Preis von etwa 1 500 Euro.

Für Mehrfamilienhäuser gilt: Wenn 25 Prozent der Haushalte zustimmen, dann wird das gesamte Haus bis in die Wohnung hinein mit Glasfaser ausgestattet, so Hobrock. Der Wirtschaftsförderer unterstreicht: „Es werden komplett neue Leitungen gelegt, von Glas zu Glas. Dadurch wird eine immense Geschwindigkeit erreicht.“

Frühere Glasfaseranschlüsse gingen auf den „letzten Metern“ in eine Kupferleitung über, die diese Leistung nicht erzielten. „Die Oestinghauser waren besonders an baulichen Fragen interessiert. Was passiert auf dem Grundstück, wie wird sicher gestellt, dass es hinterher aussieht wie vorher“, bilanziert zieht Johannes Kobeloer.

Verfügbarkeit, Vorvermarktung und Beratung

Seit dem 2. Januar gehen Vertriebsmitarbeiter von EON durch Lippborg und Oestinghausen. Sie kommen an die Haustüren und bieten Gespräche an. Jeder von ihnen kann sich ausweisen.
Außerdem veranstaltet EON in jedem Ortsteil drei Beratertage, in Lippborg ist dies am 26. Januar, 24. Februar und 24. März, jeweils von 15 bis 19 Uhr im Pfarrheim. In Oestinghausen sind die Beratertage am 3. Februar, 3. März und 31. März, jeweils von 15 bis 19 Uhr in der Gemeinschaftshalle. Man kann persönliche Termine verabreden. Unter eon-highspeed.com können Interessierte mit dem Verfügbarkeitscheck prüfen, ob ihre Adresse in dem Vorvermarktungsgebiet liegt. Westconnect schreibt aber auch alle in Frage kommenden Einheiten an. In der Vorvermarktungszeit geht es insbesondere auch um die Einwilligung der Grundstückseigentümer, denn nur dann ist westconnect befugt, auf einem Privatgrundstück Glasfaser zu verlegen.
Ist die 40-Prozent-Quote zu dem Stichtag 31. März erfüllt, geht es für die Beteiligten in die Detailplanung und die Bauvorbereitung. Dann erfolgen Tiefbau und Montage, parallel dazu die Inbetriebnahme nach und nach, es wird mit einem Beginn im Sommer gerechnet. Unter www.eon-highspeed.com/lippborg und www.eon-highspeed.com/oestinghausen wird zudem einiges erklärt. Mit dem Anschluss ist ein Internet bis zu 1 000 Mbit möglich.

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