Nach Spendenaufruf: Treppenlift für die kleine Ina ist da

Die notwendige Summe war auf den Spendenaufruf „Ein Treppenlift für Ina“ binnen weniger Wochen zusammengekommen. Jetzt wurde der Plattformlift installiert und in Betrieb genommen.
Herzfeld – Die Treppe ist ein wenig breiter, das Geländer durch fünf Stahlstützen ersetzt. Sie sind zwischen zwei und vier Meter hoch, Plexiglas ist zwischen ihnen angebracht. Zwei Edelstahlläufe halten die Plattform, auf der die kleine Ina mit ihrem Spezialstuhl die Treppe herauf- und heruntergefahren wird.
Für ihre Eltern, Jana und Dirk Gerling, bedeutet dies eine immense Erleichterung, mussten sie doch bisher ihre Tochter und auch den stabilen Buggy, in dem das Mädchen sicher sitzen kann, tragen.
Umbau der Treppe: Vater packt selbst mit an
Einige wenige Arbeiten müssen noch erledigt werden, dann ist das Projekt abgeschlossen. An die Wand kommt ein Handlauf, der alte musste dem Treppenlift weichen, ebenso erging es einem Pfosten. Zwischen Stahlstützen und der Wange, die die Treppenstufen hält, entstand eine Lücke, die bisher nur provisorisch geschlossen ist.
Zwei lange Arbeitstage benötigten die Treppenbauer, haben sogar ein Gittertörchen im oberen Flur etwas versetzt angebracht. Bislang schützte ein Gitter direkt an der Treppe vor einem Fall. Vater Dirk packte mit an, half beim Abbau des Geländers und beim Aufbau des Treppenliftes: „Und wenn ich nur etwas angereicht oder gehalten habe.“
Spendengeld reicht genau: Treppenlift hat Traglast von 300 Kilogramm
Die Kosten für den Lift liegen bei ungefähr 23 000 Euro, weitere 6 000 Euro kommen für den Treppenumbau hinzu. Das gesammelte Spendengeld reicht hierfür ziemlich genau. Auch eine provisorische Rampe, die Dirk Gerling zum Übergang in Inas Kinderzimmer baute – es liegt in dem alten Kornspeicher des Hauses – wird im Zuge der Maßnahme gegen ein professionelles Modell ausgetauscht.
Die Plattform des Treppenliftes ist von beiden Seiten befahrbar. Eine ausklappbare Sitzfläche ist integriert. Die Traglast liegt bei 300 Kilogramm, 225 Kilogramm sind es normalerweise. Der Aufpreis hierfür liegt bei 400 Euro. „Sollte Ina mal einen Elektro-Rollstuhl, vielleicht sogar eine Sauerstoffflasche brauchen, kommt schnell viel Gewicht zusammen“, erklärt Mutter Jana.

Gas nach der Kurve: Rasante Fahrt wird umprogrammiert
Die Unterseite des unteren Edelstahllaufs besteht aus einer Reihe spitzer Zacken, an denen sich ein Zahnrad entlang nach oben und nach unten tastet. Ina macht die Fahrt mit dem Lift viel Spaß, dieser windet sich zuletzt um die letzte Strebe herum, bevor die Plattform den Boden berührt. „Anfangs gab der Lift nach der Kurve richtig Vollgas, da hat Ina laut gelacht“, sagt Dirk Gerling. Ein überraschendes Element, das die Treppenbauer rasch umprogrammierten. Der Lift ist mit Knöpfen und mit einer Fernbedienung steuerbar.
Die übernimmt gerne Bruder Jonas. Für die Familie ist ein notwendiger Wunsch in Erfüllung gegangen. „Wir waren überwältigt davon, wie viele Aktionen für Ina geplant wurden. Allen Spendern und Unterstützern, vor allem der Kirchengemeinde St. Ida und der Caritas Hovestadt-Nordwald-Schoneberg, sagen wir ganz herzlich Dankeschön“, sagen Jana und Dirk Gerling.