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Schulen brauchen mehr Platz

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Von: Karin Hillebrand

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Schulentwicklung Grundschule Gesamtschule Lippetalschule
An den Grundschulen, im Bild die Ludgerus-Schule in Lippborg, und an der Lippetalschule wird Raum für gute schulische Arbeit benötigt. © Peter Dahm

Ein gelungener Ganztag, ausreichend Betreuungsangebote und individuelle Differenzierung benötigen Platz. Mit welchen Maßnahmen dieser an den Lippetaler Schulen geschaffen werden kann, berät der Arbeitskreis „Bauliche Schulentwicklung“.

Herzfeld – Die Schulentwicklung in der Gemeinde legt ihr Hauptaugenmerk auf die Sicherung des benötigten Schulraums über einen längerfristigen Zeitraum hinweg. Investitionen in Gebäude, Räume und Sachmittel müssen rechtzeitig geplant, beschlossen und getätigt werden, damit der Unterricht reibungslos laufen kann.

Gemeinden sind zu einer Schulentwicklungsplanung (SEP) verpflichtet und müssen diese innerhalb von fünf Jahren oder aufgrund eines bestimmten Anlasses fortschreiben. Deshalb hat der Rat der Gemeinde in seiner Dezember-Sitzung die Fortschreibung der SEP beschlossen – und zwar einstimmig. Die Planung wurde von der Bonner Projektgruppe „Biregio“ für die Schuljahre 2021/2022 bis 2026/2027 ausgearbeitet.

Schülerzahlen und Überlegungen zu möglichen Veränderungen der Schullandschaft flossen in die Planung ein. Perspektivisch wird in der Fortschreibung die Entwicklung der gesamten Schülerzahlen bis über das Jahr 2031 hinaus in den Blick genommen.

Die Gemeinde liegt seit 20 Jahren bei ungefähr 12 000 Einwohnern. Für den Bildungsbereich demografisch interessant ist laut Ausarbeitung der Blick auf die Zuzüge: Diese bringen Kinder mit oder sorgen, so die Annahme, für zusätzliche Geburten.

Schülerzahlen ermitteln

Bei den Grundschulen sanken die Zahlen von etwa 700 Schülern (Schuljahr 2000/2001) auf derzeit 400. Hierdurch frei gewordener Raum sei für den Ganztag oder für die Inklusion genutzt worden und stünde im Falle wachsender Schülerzahlen heute nicht mehr zur Verfügung.

Dabei wird für alle drei Lippetaler Grundschulen eine ähnliche Entwicklung festgestellt, die in der Folge auch zu sinkenden Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen führten. Für die Zukunft erwartet das Planungsbüro jedoch mit Blick auf mögliche Zuzüge – die Baulandentwicklung und frei werdender Wohnraum durch Sterbefälle eingedacht – einen Anstieg an Grundschulkindern, die sich wiederum auf die Entwicklung der weiterführenden Schulen auswirken wird.

Als bemerkenswert stellen die Planer die Entwicklung der Gesamtschule Lippetal (und ihrer Vorgängerschulen) im regionalen Vergleich heraus, die nach einem Rückgang bis vor zehn Jahren „fast konstant“ gewachsen ist.

Räume für Betreuungsangebote

Das Betreuungsangebot wird von 58,6 Prozent der Grundschulkinder genutzt. Hier bestehen allerdings Unterschiede zwischen den Schulen: St. Stephanus in Oestinghausen (73,1 Prozent der Kinder), St. Ida in Herzfeld (49 Prozent), Ludgerus-Grundschule in Lippborg (63 Prozent). Nimmt man die 100 Prozent der Gesamtschule, die im gebundenen Ganztag arbeitet, hinzu, dann nehmen insgesamt 84,9 Prozent der Schüler in Lippetal am Ganztagsangebot teil.

Biregio sieht daher den Ausbau, beziehungsweise die Anpassung der Schulgebäude an den Ganztag (Räume für Betreuung/ Cafeterien/ Mensen) als vordringliche Aufgabe. Aber auch die Einplanung von Differenzierungsräumen zugunsten zeitgemäßer Inklusionsarbeit wird in der Planung insbesondere für die Grundschulen empfohlen.

Fünfzügigkeit an der Lippetalschule

Vor einem Jahr genehmigte die Bezirksregierung Arnsberg die Fünfzügigkeit für die Lippetalschule; das heißt, es wird fünf 5. Klassen geben. Im Vorjahr habe es 130 Anmeldungen gegeben, erklärte im Januar 2022 Schulleiter Volker Wendland gegenüber unserer Zeitung. 135 Schülerinnen und Schüler können mit der Fünfzügigkeit nun aufgenommen werden.

Arbeitskreis „Bauliche Schulentwicklung“

Neben der Schulentwicklungsplanung beschloss der Rat, ebenfalls einstimmig, die Bildung und personelle Besetzung des Arbeitskreises „Bauliche Schulentwicklung“, zur Optimierung der Raumkonzepte Schulen.

Besonders für den Grundschulstandort Oestinghausen geht es um eine Verbesserung der räumlichen Betreuungssituation. In Lippborg und Herzfeld wurde bereits Raum für die Betreuung geschaffen, an diesen beiden Schulen sind räumliche Optimierungen an anderer Stelle nötig.

Außerdem bedarf es, durch die genehmigte Fünfzügigkeit, einer Raumerweiterung an der Lippetalschule, heißt es seitens der Verwaltung. Wegen der Vielzahl anstehender Projekte soll sich der Arbeitskreis, bestehend aus Fraktions-, Verwaltungs- und Schulvertretern, hiermit intensiv auseinander setzen.

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