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Heintrop: Jemand wütet an Sändkers Mühle

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Von: Karin Hillebrand

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Den Wegweiser zur Mühle hat es auch erwischt, die Ortshinweistafel blieb hingegen verschont. © Sändker

Sändkers Mühle steht unter Denkmalschutz. Jetzt stellten die Besitzer Sachbeschädigungen an Bauwerk und Außengelände fest. Und das zum dritten Mal in diesem Jahr.

Heintrop – Zum dritten Mal in diesem Jahr sind Willi und Heinz Sändker mit Vandalismus-Schäden an ihrer Mühle befasst – dieses Mal kurz nach der Beerdigung ihrer Mutter Marga Sändker. Angefangen hatte es nach dem Schützenfest: Informationsplakate und Aushänge, auf denen auf Besichtigungsmöglichkeiten und Führungen durch das technische Kulturdenkmal Sändkers Mühle hingewiesen wird, wurden abgerissen, ein Blumenkübel umgestoßen.

„Es sah nach jugendlichen Vandalen aus. Wir haben nicht damit gerechnet, dass noch etwas nachkommt“, sagt Willi Sändker. Doch bereits zum Tag des offenen Denkmals am 11. September kam die nächste böse Überraschung: „Wir hatten alles für den Denkmaltag vorbereitet. Als wir morgens zur Mühle kamen, hatte jemand das Schloss an der Eingangstür mit Silikon zugeschmiert.“

Silikon im Schloss

Glücklicherweise war das Silikon noch nicht vollständig ausgehärtet, so dass Willi Sändker mit viel Mühe das Schloss frei bekam. „Jemand wollte verhindern, dass wir die Mühle öffnen und Leute am Denkmaltag hindurch führen können“, sagt Heinz Sändker. Diesmal riefen die Geschwister die Polizei hinzu, die das Geschehen dokumentierte. Auf eine Anzeige wurde zu dem Zeitpunkt verzichtet.

Jetzt aber, so kurz nach der Beerdigung der Mutter, die selbst lange Jahre die Mühle betrieben und auch Besucher hindurch geführt hat, erreicht das Ganze eine neue Dimension: Drei große Türen wurden mit schwarzer Farbe besprüht. Wenn dies Symbole sein sollen, so verstehen Sändkers sie nicht. Ebenso traf es das Hinweisschild an der Straße, das zur Mühle weist. Und zwar nur genau dieses.

Gezielter Angriff

Die Ortshinweistafel für Heintrop blieb von der Schmiererei gänzlich unberührt. „Wir glauben nicht mehr an Vandalen. Es geht ganz gezielt um die Mühle“, sagt Willi Sändker. Dieses Mal haben Sändkers auch Anzeige erstattet, es gehe nun weiter an die Kriminalpolizei. Hierzu konnte die Pressestelle der Polizei unserer Zeitung gegenüber noch keine Auskunft geben.

Der Schaden könne noch nicht beziffert werden, unklar sei, wie die Schmierereien entfernt werden können. „Wir sind im Moment durch den Abschied von unserer Mutter emotional ohnehin belastet und fühlen uns betroffen“, spricht Willi Sändker weiter. Vor allem fühlen sich die Geschwister, auch die in Hamburg lebende Schwester Claudia, mit der die Brüder Entscheidungen rund um die Mühle besprechen, mit einem enormen Hass konfrontiert.

„Wir haben viel Arbeit damit, das Außengelände und die Mühle in Schuss zu halten. Jetzt hatten wir sie schon in den Winterschlaf versetzt“, sagt Heinz Sändker. Im Sommer nutzt die Gemeinde das historische Bauwerk für standesamtliche Trauungen, und Schulklassen werden durch das gesamte Innere geführt. Nun denken Sändkers über eine Möglichkeiten der Sicherung nach. Außerdem ist es ihnen wichtig, dass die Öffentlichkeit um die Geschehnisse weiß. 

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