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Rumpelpisten und defekte Straßen: So will die Gemeinde Lippetal das ändern

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Von: Karin Hillebrand

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Die Heckentruper Straße wird ab der Straße Schellenberg auf einer Länge von 550 Metern und im weiteren Verlauf ab Bröckerberg auf 1050 Metern asphaltiert.
Die Heckentruper Straße wird ab der Straße Schellenberg auf einer Länge von 550 Metern und im weiteren Verlauf ab Bröckerberg auf 1050 Metern asphaltiert. © Hillebrand

Die Gemeinde Lippetal nimmt 250.000 Euro für die Wege-Erneuerung in die Hand. Durch die Trockenheit habe man erhebliche Schäden auf den Straßen zu verzeichnen. Das ist geplant.

Herzfeld – Mit der Festlegung der Wegstrecken, die im Mai oder Juni aufgearbeitet werden sollen, befasste sich am Montagabend, 30. Januar, der Gemeindeentwicklungsausschuss in der Lippetalschule.

Es geht um Deckenverstärkungen, die Behandlung von Oberflächen und das Auffräsen ausgewählter Wegestücke. 250.000 Euro aus dem Haushalt 2023 sind für Asphaltdeckenerneuerungen vorgesehen. Die Wegekommission der Gemeinde Lippetal hält die finanziellen Mittel nach einer Bereisung der von der Verwaltung vorgeschlagenen Wege am 12. Januar für ausreichend.

„Wir haben aufgrund der Trockenheit wieder erhebliche Schäden“, sagte deren Vorsitzender Franz Böntrup. Im nördlichen Teil der Gemeinde gibt es besonders lehm- und tonhaltige Böden. Dort gebe es große Probleme mit der Trockenheit, erklärt der Vorsitzende der Wegekommission später auf Nachfrage. Daher soll am Lütke-Uentrop-Weg in Lippborg auf 300 Metern eine Teilfläche des Wegs gefräst und gewalzt, Geotextil – ein Gewebe – eingearbeitet und dann asphaltiert werden.

Versuchsstück am Lütke-Uentrop-Weg

An anderen Stellen auf Gemeindegebiet wurde bereits mit Geotextil gearbeitet und die Ergebnisse werden laut Böntrup beobachtet. Nun soll geschaut werden, ob das Verfahren auch für diese lehm- und tonhaltigen Böden eine Lösung sein könnte.

Einige der vorgeschlagenen Wegstücke sollen mit dem Splittreparaturzug befahren werden, um eine für Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer akzeptable Fahrbahn zu haben. Andere werden durch Auffräsen wieder nutzbar gemacht. Darunter sind Wege, die schon vor fünf Jahren, zehn Jahren oder länger aufgefräst wurden.

Die Wegekommission bereiste von der Verwaltung vorgeschlagene Wirtschaftswege und protokollierte Schäden, die durch die Trockenperiode im Sommer und durch landwirtschaftliche Geräte und Maschinen entstanden sind und zum Teil erhebliche Verkehrsgefährdungen darstellen.Bei der Wahl der Maßnahme schwankte die Politik zwischen Sicherheitsabwägungen und Kostenumfang. Wiebke Mohrmann (Grüne) äußerte mit Blick auf Radfahrer beim Einsatz von Splitt Sicherheitsbedenken. Herbert Schenk (SPD) hob besonders eine Kurve in Wiltrop hervor, die bei schneller Fahrt bergab gefährlich werde.

Sicherheit und Kosten abwägen

Das Asphaltieren ist jedoch kostspielig. Habe eine Fahrbahn nur kleine Risse, könne man sie mit Splitt für fünf bis sechs Jahre wieder akzeptabel hinbekommen, antwortete Böntrup.

Die so behandelten Fahrbahnen sind in den ersten acht Wochen mit Vorsicht zu befahren. In Wiltrop fasste die Kommission den von Schenk genannten Abschnitt in ihrer Planung bewusst 150 Meter kürzer und beschränkte sich auf das Notwendigste. Hier habe man keine Verwerfungen in der Fahrbahn und noch keine Abbrüche an den Seiten. „Wo wollen wir das Geld her nehmen“, fragte Roland Reelsen (CDU), verwies aber auch auf die Möglichkeit, am Gefälle und in Kurven mit Kehrmaschinen nur zu saugen, statt zu kehren. So würde der Splitt nicht rausgerissen.

Auf einer Gesamtfläche von fast 10.600 Quadratmetern erhalten Abschnitte der Hacheney in Hultrop, der Heckentruper Straße in Herzfeld sowie Im Lindai und Lütke-Uentrop-Weg in Lippborg eine neue Asphaltdecke, letzterer soll zusätzlich mit einer Asphaltarmierung neu aufgebaut werden.

Splitt auf 11.500 Quadratmetern Fläche

Fräsarbeiten sind auf etwa 1.050 Quadratmetern Gesamtfläche für ein Stück der Hacheney angedacht, auf 4.200 Quadratmetern sollen in Nordwald und an der Kessler Mühle Teilstrecken erneut gefräst und neu planiert werden. Auf 11.500 Quadratmetern Fläche geht es in Bünninghausen, Wiltrop, Schoneberg, Niederbauer, Kessler Mühle und Hultrop um die Oberflächenbehandlung mit Splitt. Letztlich sprach sich der Gemeindeentwicklungsausschuss einstimmig für die vorgeschlagenen Maßnahmen aus, diese werden abschließend im Rat besprochen. Ebenso einstimmig wurde die Bekanntmachung der digitalen Neuzeichnung des Flächennutzungsplans beschlossen. Dieser liegt im Gesamten, sowie in vier Planausschnitten vor und wurde mit zugehörigen Hinweistexten ergänzt.

Bürgerbeteiligung am Wirtschaftswegekonzept für kommende Jahre

Noch bis Ende Februar können Bürger wichtige Hinweise zu Wirtschaftswegen geben, und der Gemeinde so bei der Ausarbeitung des Wirtschaftswegekonzepts helfen (siehe Artikel in unserer Zeitung am 19. Januar). Unter www.wirtschaftswegekonzept.de registrieren und einloggen. Kurze Videos zeigen die Entstehungsweise des vorläufigen Konzepts, Kapitel 5 stellt Wegekategorien genauer vor. Im Kommentarbereich können mit Angabe von Wegenummer/ Straßennamen Hinweise zu dem Weg hinterlassen werden. Die Ergebnisse aus der Beteiligung werden später gesammelt öffentlich gemacht. Das Konzept ist zur Planung von Reparaturmaßnahmen und zum Beantragen von Fördergeldern notwendig.

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