Raiffeisen gibt Zeitplan für Umzug bekannt

Lippetal/Werl - Bereits in zwei Wochen soll die Erschließung für das neue Raiffeisen-Gelände im Gewerbegebiet „Am Tannenbusch“ beginnen. Das teilte der geschäftsführende Vorstand René Schwarz jetzt bei der Generalversammlung der „Raiffeisen Vital Sauerland, Hellweg, Lippe“ (SHL) in der Stadthalle Werl mit. Spatenstich soll im Frühjahr sein.
Raiffeisen siedelt aus in das neue Gewerbegebiet „Am Tannenbusch“, will dort in Ruhe weiter wachsen. In zwei Wochen beginne man mit der Erschließung des Geländes, so stellte der geschäftsführende Vorstand René Schwarz die Planungen vor, sie waren Teil seiner Berichte an die 157 Genossenschaftsmitglieder und 76 Gäste der Generalversammlung am Dienstagabend in der Stadthalle in Werl.
Die Mitglieder durften sich freuen: Vier Prozent Dividende werden ausgeschüttet – es war ein gutes Jahr unter dem Strich, weshalb es auch nichts zu meckern gab und alle Entscheidungen einstimmig fielen – von Bescheidenheits-Enthaltungen bei den Wahlen zum Aufsichtsrat einmal abgesehen. Zwischen fünf und sechs Millionen Euro wird „Raiffeisen Vital Sauerland, Hellweg, Lippe“ (SHL) in die Hand nehmen für die Umsiedlung des Agrarbereichs ins neue Gewerbegebiet „Am Tannenbusch“ in Herzfeld. Spatenstich dort soll noch im Frühjahr sein. Ein halbes Jahr soll es in etwa dauern, eine neue Schüttguthalle, Siloanlagen und eine Stückguthalle inklusive Büro am Tannenbusch zu errichten.
Im Herbst dieses Jahres soll es am bisherigen Standort an der Lippborger Straße weitergehen. Hier plant die Genossenschaft einen Teil-Rückbau und danach die Ansiedlung eines Rossmann-Drogeriemarktes bei gleichzeitiger Vergrößerung des Raiffeisenmarktes und der Vermietung eines vergrößerten Penny-Marktes. Bäcker Hölkemann und Fleischerei Kleeschulte bleiben erhalten. Zusätzlich soll an Stelle der heutigen Betriebstankstelle eine 24-Stunden-Kartentankstelle errichtet werden. 2019 soll im Laufe des Jahres alles fertig sein. „So sind die Planungen“, sagte Prokurist Stefan Klingenberg dem Anzeiger.
Zusammenarbeit bei Saatgut
Zur „Bündelung der Saatgutproduktion“, wie René Schwarz es ausdrückte, geht die Genossenschaft neue Wege und kooperiert rein für die Produktion mit einem Nachbarn und Mitbewerber: Seit Januar sind Raiffeisen SHL und Raiffeisen „Westfalen Mitte“ gleichberechtigte Partner in einer neu gegründeten Produktionsgesellschaft mit Sitz in Werl. Geschäftsführer sind René Schwarz (SHL) und Thomas Röper-Schültken (Westfalen-Mitte).
Produziert wird in Geseke, und dort ist eine neue Anlage in Bau. René Schwarz: „Die SHL-Anlagen in Westönnen und Wadersloh bleiben erhalten – es geht nicht um Schließungen. Es geht um Produktion und Kapazitäten – daneben bleiben beide Genossenschaften Wettbewerber.“
162 Millionen Euro Umsatz
Die Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe eG sieht sich als eine klassische Warengenossenschaft, getragen von aktuell 2442 Mitgliedern mit 10 080 Geschäftsanteilen. 69 Mitglieder traten der Genossenschaft neu bei. „Raiffeisen vital“ sieht sich als starker Partner für die Bereiche Landwirtschaft, Mischfutter, Energie und Einzelhandel mit einem Einzugsgebiet vom Hochsauerlandkreis und den Kreis Olpe im Süden, über die Kreise Unna und Soest bis nach Langenberg im Kreis Gütersloh.
„Eigenständigkeit und langfristiger Erfolg für Genossenschaft und Kunden bestimmen unser tägliches Handeln“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Friedrich Becker. Vier Prozent Dividende werden ausgeschüttet, das genehmigte die Versammlung einstimmig und segnete ebenso einstimmig alle Geschäftsberichte ab: 162 Millionen Euro Umsatzerlöse toppten die Vorjahreszahlen deutlich, wie René Schwarz vortrug. 1,1 Millionen Euro sind letztlich als Jahres-Überschuss ausgewiesen – Futtermittel, Energie und Einzelhandel sollen dabei wesentlich zum Jahreserfolg beigetragen haben. Die Eigenkapitalquote liege bei 56 Prozent.