1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Lippetal

Quabbe provisorisch überbrückt

Erstellt:

Von: Karin Hillebrand

Kommentare

Ein mögliches Hochwasser kann über die Fahrbahn fließen.
Ein mögliches Hochwasser kann über die Fahrbahn fließen. © Peter Dahm

Die Quabbe am Assenweg flösse jetzt durch zwei Röhren, wenn sie denn Wasser führen würde. Das ist zurzeit laut Andreas Altemöller, Tiefbauingenieur bei der Gemeinde Lippetal, aufgrund der Trockenheit jedoch nicht der Fall.

Lippborg – Gleichwohl hat die Verwaltung alles daran gesetzt, die marode und für den Pkw- und Schwerlastverkehr seit rund einem Jahr gesperrte alte Brücke, so schnell wie möglich zu ersetzen. „Momentan wird eine Zwischenlösung geschaffen, die als Provisorium die Funktionalität kurzzeitig wieder herstellt“, erklärt Elisabeth Goldmann, Leiterin des Bauamtes. Dies war unter anderem durch verzögerte Lieferzeiten notwendig geworden. Nachdem der Kreis Soest die Genehmigung erteilt hatte, führte das ausführende Unternehmen die notwendigen Ausschachtungsarbeiten durch, bettete zwei Stahlrohre in Schotter und verfestigte diesen.

„Die Fahrbahn wird etwa einen Meter unter dem eigentlichen Fahrbahn-Niveau bleiben, sodass bei Hochwasser das Wasser drüber laufen kann“, erklärt Altemöller. Zumindest für den landwirtschaftlichen Verkehr wird der Assenweg an der Stelle nach Abschluss der Arbeiten freigegeben werden. Die Kosten für das Provisorium belaufen sich auf rund 70 000 Euro, allerdings wurden die Ausschachtungsarbeiten sofort in dem Umfang durchgeführt, der für den eigentlichen Brückenersatz im kommenden Jahr nötig ist. Auch der Schotter wird für die endgültige Überführung später wiederverwendet.

Diese wird aus zwei nebeneinander stehenden Wellstahl-Halbbögen bestehen, jeder mit einer Spannweite von etwa fünf Metern, und an der höchsten Stelle zwei Meter hoch. Die Fahrbahndecke wird dann auch wieder mit der Fahrbahn des Assenwegs abschließen. Die Arbeiten hieran werden voraussichtlich im Sommer 2023 laufen.

Die Kosten für diese Maßnahme lassen sich aufgrund der aktuell unklaren Preisentwicklung nicht beziffern. „Es ist eine günstige Alternative gegenüber einem Brückenbau oder Betonrahmendurchlässen“, so Altemöller. „Die Profile sind relativ leicht, können Last abfangen und werden vor Ort zusammengefügt.“ Das mache an der räumlich engen Stelle den Einsatz eines Kranes überflüssig.

Die natürliche Gewässersohle wird durch die Öffnungen hindurchgeführt, die Durchlässigkeit für Tiere ist gegeben. Auch ein 100-jährliches Hochwasser könne gefahrlos hindurchgeleitet werden. Für die provisorische Maßnahme gab es eine beschränkte Ausschreibung für örtliche Unternehmen.

Es ist eine günstige Alternative gegenüber einem Brückenbau oder Betonrahmen-Durchlässen.

Andreas Altemöller, Tiefbauingenieur der Gemeinde

Auch interessant

Kommentare