1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Lippetal

Pflegerinnen üben stillen Protest vorm Altenheim

Erstellt:

Von: Dirk Wilms

Kommentare

Die Beschäftigten prangern erschwerte Arbeitsbedingungen, zunehmende Bürokratie und damit einhergehend immer weniger Zeit für Pflege und Betreuung an.
Die Beschäftigten prangern erschwerte Arbeitsbedingungen, zunehmende Bürokratie und damit einhergehend immer weniger Zeit für Pflege und Betreuung an. © Privat

Auch die drei Heime der „Katholischen Pflegeeinrichtungen im Kreis Soest“, (Kapeso), darunter das St.-Ida-Stift in Hovestadt, haben sich an der Protestaktion des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland beteiligt. Neben offenen Briefen an den deutschen Bundestag hat sich die Belegschaft mit den Bewohnern am stillen Protest vor ihren Einrichtungen beteiligt.

Lippetal - „Beschäftigte in der Pflege haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren über ihr Limit hinaus gearbeitet“, heißt es in einer Mitteilung. „Neben den erschwerten Arbeitsbedingungen durch das ständige Tragen von Schutzkleidung mussten wir uns immer neuen Verordnungen und bürokratischen Vorgaben stellen und diese umsetzen. Angefangen beim Besucher-Screening und den regelmäßigen Corona-Testungen über das ständige Aktualisieren der vorhandenen Hygienekonzepte bis hin zu den zahlreichen Meldungen und dem Management bei auftretenden Coronafällen bzw. Verdachtsfällen in den Einrichtungen.“

Hinzu kämen Änderungen des Infektionsschutzgesetzes ab 1. Oktober: „Während die Corona-Schutzverordnungen der Länder in den Einrichtungen der Langzeitpflege weiterhin umgesetzt werden müssen, ist deren Refinanzierung in großen Teilen ausgelaufen beziehungsweise wird an die ,epidemische Lage von nationaler Tragweite’ geknüpft. Die Folgen: Die Beschäftigten müssen noch mehr bürokratische Arbeit leisten, wie das Kontrollieren und Dokumentieren von Test- und Impfnachweisen.“

Dabei rücke der eigentlicher Aufgabenkern immer mehr in den Hintergrund: Die Pflege und Betreuung der Bewohner der Einrichtungen, „die Zeit für eine liebevolle und fürsorgliche sowie qualitativ hochwertige Pflege wird uns dabei immer mehr genommen“. Deshalb forderten die Beschäftigten gemeinsam mit vielen anderen Pflegeeinrichtungen mehr Entlastung statt Belastung durch die Politik.

Auch interessant

Kommentare