Vögel fühlen sich wohl an der Lippe

Lippetal – Das kleine Lippe-Hochwasser Mitte Juni hat viele Uferschwalben das Leben gekostet. Der Grund: Die Wassermassen fluteten die Brutröhren in den Abbruchwänden der Lippe, der Nachwuchs überlebte nicht.
Das ist für Birgit Beckers von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) aber kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil. Sie freut sich über Artenreichtum und günstige Bedingungen an der Lippe und in den Lippeauen.
Die Eisvögel haben in diesem Jahr einen deutlich niedrigeren Bestand, weil sie Probleme mit dem langen Frost im Februar hatten.
„So ein Hochwasser kommt alle paar Jahre mal. Und das ist gut so; denn ohne das Hochwasser gäbe es in der renaturierten Lippe auch die Steilwände nicht, in denen die Uferschwalben brüten“, so Beckers. Einen Gesamtüberblick über den Bestand an der Lippe habe sie nicht, die Art sei aber insgesamt gut vertreten. Und das, obwohl durch den Badebetrieb vor allem durch Jugendliche im Bereich Lippborg das Brüten nicht möglich gewesen sei.
Kaum Sorgen macht sich die Geschäftsführerin der ABU auch über den Eisvogel an der Lippe. „Die Eisvögel haben in diesem Jahr einen deutlich niedrigeren Bestand, weil sie Probleme mit dem langen Frost im Februar hatten“, so Birgit Beckers. Dass strenge Winter zu einer Reduzierung der Art führten, sei aber kaum problematisch. „Der Eisvogel produziert viele Junge im Jahr, kann das also wieder auffangen.“
Insgesamt sei die Renaturierung der Lippe sowohl für den Eisvogel als auch für die Uferschwalbe ein Segen. Die entstandenen Steilwände hätten beiden Arten wieder Brutmöglichkeiten beschert.
Auch Brachvögel, Kiebitz und Flußregenpfeifer haben ein gutes Jahr hinter sich. Durch die im Vergleich zu den Vorjahren reichhaltige Wasserversorgung boten sich gute Lebensbedingungen. Zum Reichtum der heimischen Vogelarten gehört zudem der Neuntöter. „Der war in den Lippeauen und den Ahsewiesen gut vertreten, hat von den Büschen und dem Insektenreichtum profitiert.
Günstige Wasserverhältnisse mögen auch die Löffelenten. Deshalb habe es in diesem Jahr bei mindestens drei Müttern Nachwuchs gegeben.