Herzfeld - Ältere Bewohner erinnern sich möglicherweise an die Gründung des Konventes in Herzfeld am 2. April 1964. Mit ihrem Wirken haben die Schwestern Spuren hinterlassen. Die Zahl derer, die ihren Dank ausdrücken alles Gute wünschen, ist daher groß. Die Gemeinde feiert am Sonntag, 16. Januar, die Messe in der Basilika (Beginn 10.30 Uhr). Am Ende des Gottesdienstes werden einige Grußworte gesprochen, informiert Pfarrer Jochen Kosmann.
Einen anschließenden Empfang im Haus Idenrast lässt die Pandemie jedoch nicht zu. Nach der Messe werde den Besuchern die Gelegenheit gegeben, coronakonform Lebewohl zu sagen.
Die Schwestern verzichten auf persönliche Geschenke. Zum Andenken an den 75-jährigen Einsatz werde die Gemeinde drei Bäume pflanzen, und eine Tafel aufstellen, teilt der Seelsorger weiter mit. Einer der Bäume wird in Herzfeld stehen, ein weiterer am Mutterhaus der Katharinenschwestern in Münster und der dritte am „Haus Regina Protmann“ in Xanten, das ist der neue Wohnsitz Schwester Liborias und Schwester Annuntiatas.
Pfarrer Jochen Kosmann: „Das Zeichen soll sein: Es gibt eine gemeinsame Geschichte, die Wurzeln geschlagen hat. All das wächst nun weiter – wenn auch künftig an getrennten Orten.“
Um auch denen, die am Sonntag nicht kommen können, die Gelegenheit zu geben, ein persönliches Wort an die beiden Ordensschwestern zu richten, ist in der Herzfelder Kirche ein Tisch vorbereitet. Auf diesem steht ein symbolisches Bäumchen, ebenso liegen Zettel und Stifte bereit. Jeder ist eingeladen, aufzuschreiben, was er den Schwestern mit auf den Weg geben möchte.
Im großen Weihnachtspfarrbrief erfuhr die Gemeinde bereits vom nahenden Abschied. Die Provinzoberin Schwester M. Christina Clemens schrieb einen Text und nannte die Gründe für diesen Schritt: „Nun müssen wir leider sagen, wir haben keine Schwestern mehr, die noch diesen Dienst tun könnten oder auch, um einfach nur da zu sein.“ Mit Blick auf die Chronik berichtet sie von 15 Schwestern, die in der langen Zeit in unterschiedlichen Aufgaben tätig waren. „Es war“, so führt sie aus, in diesen vielen Jahren immer ein Miteinander, ein Geben und Nehmen zwischen Gemeindemitgliedern und Katharinenschwestern. Die Schwestern gehörten dazu, sie haben sich eingebracht mit ihren Kräften und auch mitgefeiert und die heilige Ida verehrt.“ Sie sagt auch: „Mir bleibt nur der Dank für die Unterstützung über die vielen Jahre, besonders in der armen Anfangszeit. Bei Ihnen konnten wir unseren Ordensauftrag erfüllen, wie Regina Protmann, unsere Gründerin, es getan hat – für die Kranken und Sterbenden und alle, die der Hilfe bedürfen, da zu sein und die Liebe Gottes sichtbar zu machen.“
75 Jahre lang gehörte der kleine Konvent wie selbstverständlich zu Herzfeld. Im Februar 1946 kamen die ersten Katharinenschwestern in den Wallfahrtsort an der Lippe. „Franziskanerpater Hyronimus aus Werl, der früher in Marienburg/Westpreußen stationiert war, kannte die Schwestern aus der Kongregation der hl. Jungfrau und Märtyrerin Katharina“, heißt es in einem Rückblick im Pfarrbrief. Er sei der Vermittler gewesen zwischen Pfarrer Karl Lösing, der auf der Suche nach Schwestern für die Gemeinde war, und der damaligen Generaloberin, Mutter M. Arkadia Schmalenbach. Eines Tages habe ihn die erfreuliche Nachricht erreicht, dass drei Schwestern in Herzfeld einziehen können. Schwester M. Assumpta traf kurz darauf ein und begann sofort damit, eine Nähstube einzurichten. Dort herrschte bald reger Betrieb.
So fing es an. Die Schwestern kamen, blieben, und sie hatten ihren festen Platz.