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Lippetaler Latinum kommt im August

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Der Unterricht an der Lippetalschule wird künftig vielfältiger. Zum kommenden Schuljahr 2015/16 wird der Lehrplan um die Sprache der alten Römer ergänzt.
Der Unterricht an der Lippetalschule wird künftig vielfältiger. Zum kommenden Schuljahr 2015/16 wird der Lehrplan um die Sprache der alten Römer ergänzt. © Dahm

LIPPETAL -  „Ora et labora“ – eine neue Fremdsprache hält Einzug an der Lippetalschule: Neben Englisch, Französisch und Spanisch wird ab August 2015 nun auch Unterricht im Fach Latein an der Gemeinschaftsschule angeboten.

Dass die Lippetalschule ihre Unterrichtsfächer im Bereich Fremdsprachen zum kommenden Schuljahr 2015/16 um die Sprache der alten Römer ergänzt, sei dabei auch mehreren Anfragen von Eltern geschuldet. Diese hätten sich nämlich eine den individuellen Neigungen entsprechende Sprachenauswahl für ihre Kinder gewünscht, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

Dirk Tadday, stellvertretender Schulleiter, ist froh über die Erweiterung des Angebots: „Häufig wurden wir schon von Eltern, deren Kinder das Abitur oder gar ein Studium anstreben, gefragt, ob wir auch Latein im Schulprogramm hätten. Das mussten wir bislang leider immer verneinen. Nun können wir der Nachfrage aber endlich gerecht werden.“

Bislang, so Tadday weiter, sei die Einführung des Unterrichtsfaches Latein an der Lippetalschule immer am Fehlen entsprechenden Personals gescheitert. „Wir hatten einfach niemanden im Kollegium, der Latein unterrichten konnte. Zum 1. Februar fängt jedoch eine neue Kollegin mit der Fächerkombination Latein und Katholische Religion bei uns an.“

Vorbereitungen im kommenden Halbjahr

Das bedeute aber nicht, dass es schon ab Anfang Februar Lateinunterricht an der Gemeinschaftsschule geben werde, denn eine Änderung des Lehrplans mitten im laufenden SchulJahr sei natürlich nicht einfach möglich, merkt Tadday an. Man werde aber das nächste Halbjahr nutzen, um die inhaltlichen und strukturellen Vorbereitungen für das neue Angebot – zu nennen wäre hier etwa die Frage nach dem geeignetsten Unterrichtsmaterial – zu treffen.

Langfristig plane man außerdem weitere Einstellungen, damit man im Fach Latein auch in der Oberstufe künftig gut aufgestellt ist. „Wir halten da die Augen offen“, sagt der Konrektor. Ein Stab von mindestens drei Lehrkräften ist es, was ihm und seinen Kollegen auf Dauer vorschwebt.

Neben Englisch, das bereits ab Klasse 5 als erste Fremdsprache aus der Grundschule fortgeführt wird, besteht nun für die Schüler ab der kommenden Klasse 6 für die zweite Fremdsprache die Auswahlmöglichkeit, ob es wie bisher mit Französisch oder doch lieber mit Latein weitergehen soll. Die zweite Fremdsprache ist an der Lippetalschule fester Lehrplan-Bestandteil des Gymnasialzweigs ab Klasse 7 und wird hier mindestens bis zum Ende der Klasse 10 fortgeführt.

Im Gemeinschaftszweig haben die Schüler hingegen die Wahl, ob sie die zweite Fremdsprache im Wahlpflichtbereich fortsetzen möchten. Besonders sprachenbegeisterte Gymnasialzweig-Schüler haben ab Klasse 8 zudem die Möglichkeit, mit Spanisch eine dritte Fremdsprache im Wahlpflichtbereich als ein weiteres Hauptfach zu erlernen. Haben sie jedoch Französisch als zweite Fremdsprache gewählt, könne – wie Dirk Tadday informiert – auch Latein zukünftig als dritte Fremdsprache hinzugenommen werden.

Grundlage für viele akademische Berufe

Auf diese Weise sei die Lippetalschule nun in der Lage, in Zeiten eines zusammenwachsenden Europas drei moderne, europäische Sprachen vermitteln zu können, freut man sich dort. Außerdem decke die Schule mit der Einführung des Unterrichtsfachs Latein auch das Erlernen einer klassischen Bildungssprache ab, die nach wie vor als eine wichtige Grundlage für die spätere Ausbildung in zahlreichen akademischen Berufen angesehen werde. - hip

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