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Gaststätte wird Begegnungszentrum

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Von: Sandra Goerdt-Heegt

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Sie freuen sich schon auf die Fertigstellung noch in diesem Jahr (von links): Franz Westhues (stellvertretender Vorsitzender) und Beate Belmann (Vorsitzende) mit den beiden Beisitzern Franz-Josef und Marita Steinhoff.
Sie freuen sich schon auf die Fertigstellung noch in diesem Jahr (von links): Franz Westhues (stellvertretender Vorsitzender) und Beate Belmann (Vorsitzende) mit den beiden Beisitzern Franz-Josef und Marita Steinhoff. © Goerdt-Heegt, Sandra

Dorfgemeinschaft ist ein Zusammenschluss aus Dorf und Gemeinschaft und soll als solche auch gelebt werden. Davon ist der Vorstand der Lippborger Dorfgemeinschaft überzeugt.

Lippborg - „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, die ehemalige Gaststätte Hagedorn aus ihrem Dornröschenschlaf herauszuholen und dem Haus neues Leben einhauchen zu können“, sagt die Vorsitzende Beate Belmann. 18 Jahre Leerstand hatte das Gebäude an der Lippborger Hauptstraße hinter sich, bevor mit dem Engagement der Ehrenamtlichen, der Unterstützung der Gemeinde Lippetal, die das Gebäude für den Verein erworben hat, und Fördergeldern des Landes NRW, die umfangreichen Sanierungsarbeiten starten konnten.

Dabei sind es vor allem die vielen Räume im Erd- und Obergeschoss sowie deren Aufteilung, die dem Haus seinen besonderen Charme verleihen und in Zukunft ganz viele verschiedene Aktivitäten möglichen machen sollen.

„Es war keine gute Stimmung im Dorf“, erinnert sich Beisitzerin Marita Steinhoff, „sodass die Idee entstand, eine Weiterentwicklung der Dorferneuerung mit der Gründung einer Dorfgemeinschaft voranzutreiben.“

Dabei waren die Ziele schnell definiert und entsprechend in der Satzung festgehalten. Der Verein sieht seine Aufgaben in der Förderung der Jugend- und Altenpflege, von Kunst und Kultur und Heimatpflege.

Im April 2020 war es so weit, der Vorstand schnell gefunden, der Verein gegründet, die Arbeit konnte losgehen. „Wir haben unzählige Gespräch geführt, mit der Verwaltung, der Politik und den Bürgern und waren froh, als wir mit der Arbeit im Haus loslegen konnten“, so Belmann.

Und auch wenn natürlich nicht alle Gewerke in Eigenregie ausgeführt werden konnten, ohne Manpower geht es bis heute nicht. „Als wir nach dem Einbau der neuen Fenster unsere Mitglieder zur Mithilfe beim Fensterputzen gebeten haben, war das Ziel, 15 Freiwillige zu finden, damit jeder nur ein Fenster putzen muss“, so die Vorsitzende weiter. Am Ende waren 13 Frauen vor Ort und die Arbeit schnell geschafft.

Natürlich gebe es aktuell den einen oder anderen, der ganz viel vor Ort ist, aber wichtig sei grundsätzlich, dass für viele der 90 Mitglieder die Möglichkeit besteht, sich einzubringen und aktiv am Tun der Dorfgemeinschaft zu beteiligen. Belmann: „Aktivitäten finden bei uns ausschließlich mit vielen Helfern statt, damit niemand überfrachtet wird und über seine Leistungsgrenze gehen muss.“ Falls das nicht funktioniert, müsse der Termin leider ausfallen.

Gleich hinter der Eingangstür liegt der Schankraum mit dem Thekenbereich und einem größeren Raum im hinteren Bereich. „Damit hier ungestört Treffen verschiedener Gruppen stattfinden können, sorgt eine mobile Schallschutzwand für ausreichend Diskretion“, erläutert Beisitzer Franz-Josef Steinhoff. Das sei für Zusammenkünfte der Hospizgruppe unerlässlich, aber auch gut beim Treffen der Krabbelgruppe. In der oberen Etage haben die vorhandenen drei Versammlungsräume unterschiedlicher Größe bereits einen neuen farbenfrohen Anstrich bekommen.

In der nahen Zukunft sollen Gemäldeausstellungen im Haus stattfinden, die Avantgarde freut sich auf die Rückkehr in ihr „Stammhaus“, und auch das Bürgerbüro soll dort einziehen. „Eigentlich sind alle Vereine und Gruppierungen angesprochen die aktuell nach Räumlichkeiten suchen, diese hier zu nutzen“, berichtet der stellvertretende Vorsitzende Franz Westhues.

Menschen zusammenzuführen, Kommunikation möglich zu machen, das sei besonders für die ältere Generation wichtig, aber auch für Jüngere, gerade nach der Pandemie eine willkommene Abwechslung. Außerdem weckt das Gebäude bei vielen Kindheitserinnerungen an Familienfeiern und Feste.

Bereits seit diesem Jahr geöffnet, ist der Eine-Welt-Laden mit separatem Eingang, ebenfalls im Erdgeschoss. Wer sich schon jetzt mit dem Angebot des Ladens vertraut machen möchte, kann dies jeden Sonntag nach dem Gottesdienst und während des Lippborger Marktes in Angriff nehmen. „Danach steht für uns der Außenanstrich des Hauses auf dem Arbeitsplan“, verrät Westhues.

Dass die offizielle Eröffnung noch 2022 stattfinden wird, daran zweifelt trotz aller Corona-Hürden mit Blick auf Material und Mitarbeiter niemand. „Wir haben mit unserem phantastischen Team gemeinsam schon so viel erreicht, da nehmen wir ganz sicher auch die Zielgerade mit Bravour“, ist die Vorsitzende überzeugt.

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