„Kultur am Stall“ lockt Massen an: Alpaka-Zwillinge als heimliche Stars

400 Besucher kamen am Samstag, 2 .000 am Sonntag: Mit der Veranstaltung „Kultur am Stall“ unterstützten Klaus und Marianne Albersmeier karitative Vereine aus der Region. So lief das Hof-Festival.
Hüttinghausen – „Ob die auch gleich ein Schwein aufsteigen lassen – und wenn ja, ist es dann ein echtes?“, scherzt ein Zuschauer vor Beginn des Konzerts. „Pink Floyd“ und auch Roger Waters solo sind schließlich bekannt dafür, bei ihren Shows seit ihrem Album „Animals“ von 1977 immer ein riesiges, aufblasbares Schwein aufsteigen zu lassen.
„Pink Floyd“ selbst dürfte allerdings nie auf einem Bauernhof mit lebenden Schweinen aufgetreten sein, und unter all den diversen Tribute-Bands nehmen vielleicht auch die „Kings of Floyd“ hiermit eine Sonderstellung ein – Marianne und Klaus Albersmeier mit ihrer Reihe „Kultur am Stall“ machen es möglich. Jede Menge echte Schweine gibt es hier, statt eines aufgeblasenen Tieres flimmert jedoch bei „Dark Side of the Moon“ zum Begriff „Lunatic“ (Geisteskranker) das Konterfei Donald Trumps über die kreisrunde Leinwand. Und die Band spielt mit der Parallele, lobt das „saugute Publikum“ und freut sich, mit dem Wetter „Schwein gehabt“ zu haben.

Fast zweieinhalb Stunden spielt sich das mit Briten, Deutschen und Niederländern besetzte Septett durch das Œuvre der legendären Progressive Rocker, punktet neben einem ausgesprochen originalgetreuen Sound mit einer veritablen Lichtshow, die die Albersmeiers für den Freiluft-Auftritt eigens bei der Landesluftfahrtbehörde anmelden mussten.
Kultur am Stall: Programm erinnert an Bauernmarkt
Auf 400 zahlende Besucher kommen Albersmeiers an diesem Abend. Am folgenden Tag, bei freiem Eintritt zum Tag der offenen Tür, werden es 2. 000 sein. Wir wollten selber endlich mal wissen, wie viele es sind“, meint Gastgeberin Marianne Albersmeier, die an beiden Zugängen Mitglieder der Jürgen-Wahn-Stiftung postiert hat, die per Klicker die Besucher zählen und dabei Spenden sammeln. Neben der Stiftung sind der Lippetaler Verein „Anidaso Ghana“, die Soester Tafel und der Arbeitskreis Mission-Entwicklung-Frieden Lippborg Nutznießer der Benefizveranstaltung, packen gleichzeitig aber auch kräftig bei der Bewirtung mit an. Die Aussteller, meist Firmen, die Teil derselben Produktionskette wie der Hof Albersmeier sind, spenden an die Vereine, statt eine Standgebühr zu zahlen.
Das Programm am Sonntag erinnert dadurch ein wenig an den Bauernmarkt auf Haus Düsse – etwas kleiner natürlich, dafür aber die Privatinitiative eines einzelnen landwirtschaftlichen Betriebs.
Kultur am Stall: Alpaka-Zwillinge als heimliche Stars
Wer über das Gelände geht, hört alle paar Meter sowohl Bewunderung für den Hof als auch für den Mut, eine solche Veranstaltung aufzuziehen – und die Musiker am Sonntag sind begeistert von der riesigen Bühne, die abends zuvor bei der Pink Floyd-Show schon fast ein wenig zu eng war. „Meistens haben wir nur eine Fläche von der Größe eines Doppelbetts“, freut sich Bernie Kümpel, Saxofonist des Soester Trios „Easy Jazz“, nachdem er und seine beiden Kollegen das Feld geräumt haben für die Soester Sängerin Kelsey Klamath und ihren Dortmunder Begleiter Peter Jureit.

Heimliche Stars am Sonntag sind allerdings die Alpakas, die man bei dem ganzen Trubel nur von der anderen Seite des Zauns bestaunen darf. Alles in allem ein Erfolg, der die Albersmeiers darin bestärken dürfte, am Konzept festzuhalten. Die nächste „Kultur am Stall“ dürfte gemäß der bisherigen Taktung in zwei Jahren stattfinden.