KLJB Herzfeld unterstützt die Soester Tafel

Junge Ehrenamtliche der Katholischen Landjugend spenden 3 000 Euro und unterstützen damit die Arbeit der Soester Tafel vor Ort.
Soest/Herzfeld – Die 3 000 Euro Spendengeld waren am frühen Freitagabend, 19. Mai, bereits auf das Konto der Soester Tafel überwiesen. Trotzdem ließen es sich Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung KLJB nicht nehmen, persönlich bei dem Verein vorbeizuschauen und sich von dem Vereinsvorsitzenden Michael König und Kassierer Dr. Peer Walter Jahn durch die Räumlichkeiten führen zu lassen.
Geprägt war das Treffen von gegenseitiger Hochachtung vor dem, was jeweils an ehrenamtlicher Arbeit geleistet wird. „Macht ihr das auch in Soest, kann man euch buchen“, fragte König dann auch, nachdem Jan Marke, Nina Pöpsel, Daniel Althoetmar und Tom Pöpsel von der jährlich stattfindenden Heinzelmännchenaktion der KLJB berichtet hatten.
Manpower und schwere Maschinen
Die findet immer Anfang März statt. Viele Mitglieder, 272 verzeichnet die Landjugend insgesamt an Aktiven, beteiligen sich daran. Es kommt, wer Zeit hat. Manche bringen schwere Maschinen vom Hof der Eltern mit. Dabei sind die Aufgaben, die auf die Freiwilligen warten, höchst unterschiedlich. „Fenster putzen war in diesem Jahr dabei. Einen Buchsbaum mussten wir aus einem Garten reißen und Feuerholz für unser Osterfeuer abtransportieren“, zählte Tom Pöpsel beispielhaft auf.
Die Heinzelmännchenaktion festige zudem das Gemeinschaftsgefühl, jeweils kurz vorher werden auch die Neumitglieder in einer gesonderten Aktion begrüßt. Manche Aufgaben könne man allein bewältigen, zu anderen müsse man mit sechs Leuten anrücken. Die Auftraggeber entscheiden selbst, welchen Betrag sie in Spendenform bezahlen können und möchten.
Osterparty
Angefallenes Holz lassen Landwirte gerne für den Nachwuchs liegen. 15 bis 20 Anhänger kommen laut Pöpsel so für das Feuer zusammen. Alljährlich lädt die KLJB nach dem Osterfeuer zur Osterparty. Die ist zum einen die Haupteinnahmequelle für den Verein. „Wir übernehmen die Bewirtung, verwenden das erwirtschaftete Geld für Aktionen wie das Grillen beim Volleyballturnier, fahren Cart oder mieten einen Bus für eine Veranstaltung außerhalb“, erklärt KLJB-Sportwart Daniel Althoetmar.
Statt jedoch bei der Osterparty Eintritt zu nehmen, stellt die Landjugend eine Spendenbox auf. Den Erlös hieraus und von der Heinzelmännchenaktion spenden die jungen Ehrenamtlichen jedes Jahr für gemeinnützige Zwecke. „Wir überlegen gemeinsam, wohin das Geld gehen soll“, sagte der zweite Vorsitzende Jan Marke. Im vergangenen Jahr ging die Spende über Ärzte ohne Grenzen in die Ukraine. In diesem Jahr sollte es in der Region bleiben. Die Wahl fiel auf die Soester Tafel, denn, so Pöpsel, „anders als bei einer großen Organisation, sieht man hier direkt, dass das Geld gebraucht wird.“
Gestiegener Bedarf
„Die Zahl unserer Kunden und Gäste ist mit dem Beginn des Ukraine-Krieges stark angestiegen. Aber auch einkommensschwache Familien kommen aufgrund der gestiegenen Kosten vermehrt. Auch aus Lippetal kommen Menschen zu uns“, sagte Michael König zur Verwendung der Spendensumme.
Die Soester Tafel finanziere sich zum Teil über Mitgliedsbeiträge, der größte Teil werde jedoch über Spenden abgedeckt. „Wir bekommen Lebensmittel von Händlern und Landwirten, Ehrenamtliche stellen ihre Arbeitskraft zur Verfügung, Privatleute und Unternehmen spenden Geld und einmal im Jahr gibt es einen Zuschuss von der Stadt Soest, da liegt eure Spende nur knapp drunter.“
Das Einzugsgebiet der Soester Tafel liege Schwerpunktmäßig bei Soest, Möhnesee, Bad Sassendorf, Lippetal und Welver. An fünf Tagen in der Woche bietet die Tafel ein Mittagessen an. Auf den Tisch kommt das, was die Spendkörbe hergeben.
Treffpunkt und warme Mahlzeit
„Bekommen wir eine große Ladung Eier, dann gibt es auch mal die ganze Woche Omelett. Heute gab es Frikadellen mit einer Tomaten-Paprikasauce, Nudeln und einen Cheesecake zum Dessert“, so Kassierer Peer Walter Jahn . 70 Cent zahlen die rund 40 bis 50 Gäste pro Essen. „Es sind relativ viele ältere Alleinstehende dabei, die nur eine Minirente bekommen. Für einige von ihnen ist es der einzige soziale Kontakt, den sie in der Woche haben. Vor Corona gab es richtige Stammtische hier. Und auch Wohnungslose, die sonst kein warmes Essen bekommen würden, besuchen uns.“
Dreimal in der Woche geben die Mitarbeiter der Tafel Tüten mit Lebensmitteln an jene aus, die einen Bedarf nachweisen konnten und in der Kundenkartei des Vereins geführt werden. „Früher durfte jeder wöchentlich kommen, jetzt ist dies nur noch 14-tägig möglich“, erklärte König angesichts der gestiegenen Zahlen. Pro Ausgabetag seien etwa 100 Haushalte da, zahlen 50 Cent bis maximal zwei Euro pro Tüte.
600 Haushalte
„Es sind insgesamt rund 600 Haushalte, mit im Schnitt drei bis vier Personen“, ergänzte Peer Walter Jahn. Stark eingeschränkt Bedürftige würden auch beliefert. Alleine die zwei Kühltransporter, mit denen die Ehrenamtlichen die Waren abholen, werden im Monat mit Treibstoff im Wert von 700 bis 800 Euro betankt. Dazu kommt der Strom für die Kühlhäuser – auch hier schlägt sich die allgemeine Preiserhöhung stark nieder.