„Die Kinder nehmen sich das, womit sie sich beschäftigen wollen heraus und gehen an den Ort, an dem sie dies auch tun möchten“, erklärt Lichte. Das Team arbeitet kindzentriert, das heißt, die Kinder haben ein Mitspracherecht, dürfen vieles frei wählen und auch klar Nein sagen. „Wir Erzieherinnen machen Angebote, die sich an den Interessen der Kinder orientieren. Basteln beispielsweise Muschelbilder in der Urlaubs- oder Trecker in der Erntezeit mit ihnen.“
Es gibt immer noch zwei Gruppen, auf die sich die 35 Kinder verteilen. Elf U3-Plätze sind möglich, neun sind vergeben. Von diesen neun Kindern sind fünf unter zwei Jahren. Damit sich die Kinder zugehörig fühlen, kommen sie morgens zunächst in ihrer Gruppe an. Ab neun Uhr greift die Öffnung der Räume und Garten, Bewegungsraum sowie die Gruppenräume können frei bespielt werden. Wer mag, kann sich einer der Erzieherinnen anschließen.
Im Bewegungsraum ist auf Anregung der Motopädin ein Schwingsystem installiert worden: Große Tücher und Bänder zum Schwingen hängen auf verschiedenen Ebenen von der Decke. „Die Kinder können sich hier ausprobieren und selbst fühlen. Die, die sich noch nicht in die Höhe trauen, bleiben weiter unten“, erklärt Lichte.
Für die Aufnahme der unter Zweijährigen haben sich die Erzieherinnen speziell fort gebildet. Außerdem wurden Kindersicherungen an Schubladen und Schränken angebracht und mit Bedacht geschaut, was hoch gestellt werden muss. Aber so, dass die größeren Kinder noch heran kommen. Durch das Entfernen einiger Tische aus den Gruppenräumen ist mehr Platz zum Krabbeln für die Kleinsten entstanden.
Im oberen Stockwerk ist der Schlafraum, der auch zur Entspannung genutzt werden kann. Zu den zehn herkömmlichen Betten sind acht kleinere „Nestchen“ für die U2-Betreuung hinzu gekommen. Nebenan in der Forscherwerkstatt sind der Spatzentreff für die Kinder, die noch zwei Jahre bis zur Schule haben, sowie die Spatzenschule für die angehenden Schulkinder untergebracht.
„Auf der Wiese an der Turnhalle entsteht ein neuer U3-Bereich. Ein Garten- und Landschaftsbauer modelliert die Rasenfläche zu unterschiedlichen Ebenen und pflanzt eine Hecke. Und eine neue Rutsche und ein Sandkasten werden aufgestellt“, beschreibt Lichte die schrittweise Umgestaltung des Außengeländes, „in den nächsten Jahren ist das Gelände für die Kinder über drei Jahren dran.“
Seit diesem Jahr verzichtet die Kita auf eine Schließwoche in den Ferien. Dadurch ist niemand gezwungen, in den Sommerferien Urlaub machen zu müssen.