Rat beschließt, wo gebaut wird

Einige Beschlüsse zur Bauplanung hat der Rat der Gemeinde noch in seiner Sitzung vor Weihnachten Mitte Dezember jeweils einstimmig getroffen.
Herzfeld – Nachdem nach einer erneuten öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans „Alter Buhlenkamp“ keine weiteren Bedenken oder Anregungen mehr vorgetragen wurden, beschloss der Gemeinderat den vorliegenden Bebauungsplan als Satzung. Nach der Bekanntmachung durch die Gemeinde tritt der Bebauungsplan dann in Kraft.
Hierdurch entstehen in Herzfeld vier neue Baugrundstücke (auf dem Plan nördlich). An den bereits bestehenden Häusern auf den vier südlich liegenden Grundstücken könnten Anbauten vorgenommen werden. Die Erschließung der Grundstücke im nördlichen Bereich erfolgt über zwei private Zuwegungen über die Straße „Auf dem Büld“.
Alte Schmiede Horstmann
Des Weiteren bestätigte der Rat die Beschlüsse des Gemeindeentwicklungsausschusses bezüglich des Bauvorhabens „Alte Schmiede Horstmann“ an der Diestedder Straße in Herzfeld. Hierzu zählt zum einen der Durchführungsvertrag zwischen der Gemeinde Lippetal und dem Vorhabenträger, der Materio GmbH.
Zum anderen wurde auch hier der Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Auch er tritt mit der Bekanntmachung durch die Gemeinde in Kraft. Obgleich des einstimmigen Beschlusses nutzten die Politiker, wie schon zuvor im Gemeindeausschuss, die Gelegenheit, auf die schwierige Verkehrssituation an der Diestedder Straße aufmerksam zu machen.
Schwierige Verkehrssituation
Die Bitte: Die Ausfahrt von dem Gelände der früheren Schmiede Horstmann noch einmal zu prüfen, da die Diestedder Straße eng sei und das vordere Gebäude, das neu gebaut wird, so wie die Nachbargebäude mit dem Bürgersteig abschließt. Ein Verkehrsgutachten der Verkehrsplaner „ambrosius blanke“ liegt vor. Das Büro hatte verschiedene Alternativen der Ausfahrt geprüft. Eine angedachte Zufahrt über den Rad- und Fußweg zwischen Diestedder Straße und Alter Dorfstraße wurde verworfen und an die bisherige Zufahrt auf das Gelände verlegt.
Die Zuwegung sei nicht optimal, aber möglich – zumal es sich um Anliegerverkehr handele, der nicht den ganzen Tag hindurch stattfinde, hieß es seitens der Verwaltung. Mit der jetzigen Planung habe man sich für die städtebaulich bessere Variante entschieden und den Parkverkehr nach hinten verlegt. Die Anregung, an dem betroffenen Stück Diestedder Straße die zulässige Geschwindigkeit von Tempo 50 auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren, wolle man jedoch an den Kreis Soest weitergeben.
Gewerbe in Niederbauer
Während mit den beiden Bauvorhaben in Herzfeld Wohnraum geschaffen wird, geht es in Niederbauer um Gewerbefläche auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei. Hier soll zugunsten einer angemessenen Nachnutzung, wie es in der Begründung heißt, der Flächennutzungsplan (FNP) geändert und Gewerbefläche ausgewiesen werden. Der Rat hat jetzt die öffentliche Auslegung der Planung beschlossen, Bedenken, Anregungen und Hinweise aus einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit wurden zuvor abgewogen und ebenfalls beschlossen.
Insgesamt geht es um eine etwa 2,3 Hektar große, überwiegend versiegelte Fläche. Hier war von 1772 bis 2004 eine Ziegelei, in den zugehörigen Gewerbehallen wurde Klinker produziert, bevor man auf Lehm umstellte und den bis 2016 dort herstellte. Seitdem werden die Hallen durch verschiedene Betriebe genutzt, sie machen 0,4 Hektar der Fläche aus. 1,9 Hektar sind Außenfläche. Das Gelände liegt im unbeplanten Außenbereich. Der FNP soll nun geändert werden, um die Brachfläche der ehemaligen Ziegelei nutzen zu können.